Die Vorweihnachtszeit stellt die Paketzulieferer jedes Jahr vor immense Herausforderungen. Das enorm ansteigende Paketaufkommen bedeutet für die Logistikbranche einen enormen Aufwand. Laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) erreichen die Paketmengen Rekordhöhen. Die Zusteller müssen täglich einen Spagat zwischen effizienter Auslieferung und körperlicher Belastung bewältigen. Wie ein Zusteller gegenüber der FAZ beschrieb, gleicht das präzise Beladen der Lieferwagen einem Tetris-Spiel.
Die Paketdienste begegnen dem Ansturm mit verschiedenen Maßnahmen. Der Spiegel berichtet von Millionen von Paketen, die an Spitzentagen ausgeliefert werden. So bewegt DHL an solchen Tagen bis zu elf Millionen Pakete, während Konkurrenten wie GLS, DPD und Hermes ebenfalls Millionen von Sendungen befördern. Um diese Mengen zu bewältigen, werden, wie unter anderem Retail-News meldet, Zeitarbeitskräfte eingestellt und die Fahrzeugflotten aufgestockt. DHL plant beispielsweise den Einsatz von 10.000 Aushilfen und erweitert den Fuhrpark um 11.000 Fahrzeuge, darunter viele E-Fahrzeuge.
Die hohe Belastung der Zusteller steht im Fokus der Diskussion. Wie die Tagesschau berichtet, kritisiert die Gewerkschaft ver.di die Arbeitsbedingungen bei Subunternehmen. Lange Arbeitszeiten, unzureichende Löhne und hoher Druck sind häufige Kritikpunkte. Auch der Bayerische Rundfunk (BR) berichtete über die zunehmende Belastung der Zusteller in der Vorweihnachtszeit. Ein Amazon-Zusteller schilderte längere Touren und gesteigerten Stress. Eine detaillierte Routenplanung, die Faktoren wie Baustellen, Wetterbedingungen und Stockwerke berücksichtigt, soll die Fahrer entlasten.
Neben dem Personalmangel stellt auch die Infrastruktur ein Problem dar. Verstopfte Straßen und die Umweltbelastung durch den Lieferverkehr erfordern nachhaltige Lösungen. Der Spiegel berichtete über verschiedene Pilotprojekte, beispielsweise den Einsatz von Mikro-Depots und Lastenfahrrädern für die Auslieferung auf der „letzten Meile“. Auch die Elektrifizierung der Fahrzeugflotten ist ein wichtiger Schritt zu einer umweltfreundlicheren Logistik.
Die Westfälischen Nachrichten berichteten ebenfalls über die Herausforderungen der Deutschen Post DHL im Weihnachtsgeschäft 2022. Krankheitsbedingte Personalausfälle verschärften die Situation zusätzlich zu den hohen Paketmengen. Auch hier wurde die Empfehlung an die Kunden unterstrichen, Pakete frühzeitig zu versenden, um eine pünktliche Zustellung zu sichern.
Die Vorweihnachtszeit bleibt somit eine logistische Herausforderung für die Paketbranche. Die Bewältigung der Paketflut erfordert sowohl personelle als auch infrastrukturelle Anpassungen und eine enge Kooperation zwischen Paketdiensten, Händlern und Kunden.
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