19.10.2024
Wormland startet nach Insolvenzverfahren neu durch

Insolvenzverfahren: Herrenausstatter Wormland macht weiter

Der Herrenausstatter Wormland hat nach einem Insolvenzverfahren, das im Januar 2024 eingeleitet wurde, eine positive Wende genommen. Nach dem Verkauf an das Modehaus Lengermann & Trieschmann (L&T) aus Osnabrück hat das Insolvenzgericht Hannover am 31. August 2024 das Insolvenzverfahren aufgehoben. Dies bedeutet, dass Wormland nach acht Monaten wieder eigenverantwortlich agieren kann.

Die Gläubiger hatten bereits im Juli dem Sanierungsplan zugestimmt, der die Übernahme durch L&T ermöglichte. Mark Rauschen, Gesellschafter von L&T, äußerte sich positiv über die Marke Wormland und deren Potenzial im Bereich der gehobenen Herrenmode. "Wormland ist eine starke Marke, die Premium-Männermode gekonnt in Szene setzt und für kompetente Fashion-Beratung durch engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steht", sagte Rauschen.

Im Rahmen des Insolvenzverfahrens mussten jedoch auch einige Filialen geschlossen werden. Insgesamt blieben neun der ursprünglich zwölf Filialen erhalten, was mehr als 300 Arbeitsplätze sichert. Zu den geschlossenen Standorten gehören Filialen in Nürnberg, Frankfurt am Main und Bremen. Die verbleibenden Filialen befinden sich in Hannover, Hamburg, Berlin, München und Nordrhein-Westfalen.

Hintergrund der Insolvenz

Wormland hatte im Januar 2024 ein Schutzschirmverfahren beantragt, ein spezielles Insolvenzverfahren für Unternehmen, die noch nicht zahlungsunfähig sind, aber unter finanziellen Schwierigkeiten leiden. Die Gründe für die Insolvenz lagen unter anderem in den stark gestiegenen Mietbelastungen, die durch die Inflation verursacht wurden. Zu Beginn des Verfahrens waren rund 400 Mitarbeiter bei Wormland beschäftigt.

Die Geschäftsführung von Wormland, bestehend aus Peter Wolff, Bernd Sölter und Tim Kälberer, bleibt auch nach der Übernahme durch L&T im Amt. Sie haben sich verpflichtet, die Marke Wormland weiterzuführen und die Stärken des Unternehmens zu nutzen, um es in der Zukunft erfolgreich zu positionieren.

Strategie und Ausblick

Die Übernahme durch L&T wird als Chance gesehen, Synergien zwischen den beiden Unternehmen zu nutzen, während sie gleichzeitig unabhängig voneinander agieren. L&T plant, sich weiterhin auf Mode für die gesamte Familie zu konzentrieren, während Wormland sich auf moderne Herrenmode spezialisiert. Die Geschäftsführer von Wormland haben betont, dass sie in ihre Mitarbeiter investieren und die Kompetenzen beider Unternehmen nutzen möchten, um langfristig erfolgreich zu sein.

Die positive Entwicklung von Wormland wird als bedeutender Schritt für den Wirtschaftsstandort Osnabrück angesehen. Die Erhaltung von Arbeitsplätzen und die Fortführung der Marke sind für die Region von großer Bedeutung, insbesondere in Zeiten, in denen viele Einzelhändler mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wormland nach der Übernahme durch L&T eine neue Chance erhält, sich auf dem Markt zu behaupten. Die Kombination aus einer starken Marke, engagierten Mitarbeitern und der Unterstützung eines etablierten Modehauses könnte dazu beitragen, die Zukunft von Wormland zu sichern und das Unternehmen wieder auf Wachstumskurs zu bringen.

Die Entwicklungen rund um Wormland sind ein Beispiel dafür, wie Unternehmen durch strategische Übernahmen und Sanierungspläne aus schwierigen Situationen herauskommen können. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Marke in den kommenden Jahren entwickeln wird und welche neuen Impulse die Übernahme durch L&T mit sich bringt.

Insgesamt zeigt der Fall Wormland, dass es auch in herausfordernden Zeiten Möglichkeiten zur Sanierung und Neuausrichtung gibt, wenn die richtigen Schritte unternommen werden.

Quellen: dpa, Zeit Online, HAZ, Fashion United, NOZ

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