Reinhold Würth, bekannt als "Schraubenkönig", hat bei seinem 75. Arbeitsjubiläum angekündigt, sich aus der Führungsposition des Stiftungsaufsichtsratsvorsitzenden zurückzuziehen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, wird sein Enkel Benjamin Würth die Position zum 1. Januar 2025 übernehmen.
Reinhold Würth begann seine berufliche Laufbahn 1949 im Alter von 14 Jahren mit einer Lehre im väterlichen Betrieb. Nach dem Tod des Vaters übernahm er mit nur 19 Jahren die Leitung und baute das Unternehmen zu einem Weltkonzern aus. Unter seiner Führung expandierte die Würth-Gruppe zu einem der größten Handelskonzerne für Montage- und Befestigungstechnik.
Obwohl Reinhold Würth bereits 1994 aus dem operativen Geschäft ausschied, blieb er als Chef des Stiftungsaufsichtsrats einflussreich. Dieses Gremium spielt eine entscheidende Rolle in der strategischen Ausrichtung der Würth-Gruppe und wacht über die Familienstiftungen, denen das Unternehmen gehört. Sein Enkel Benjamin Würth, der seit Anfang 2023 als stellvertretender Vorsitzender im Gremium tätig ist, wurde schon länger als potenzieller Nachfolger gehandelt.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) würdigte Reinhold Würth bei einem Festakt zu dessen Arbeitsjubiläum. Scholz bezeichnete ihn als "innovativen Traditionalisten und traditionsbewussten Erneuerer" und hob sein Engagement für Kunst und Kultur sowie die Bedeutung seiner Familie für den Erfolg des Unternehmens hervor.
Die Würth-Gruppe beschäftigt weltweit über 88.500 Mitarbeiter, davon rund 27.400 in Deutschland. Im Jahr 2023 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von über 20 Milliarden Euro und einen Jahresüberschuss von 1,13 Milliarden Euro. Neben seinem unternehmerischen Erfolg ist Reinhold Würth auch als Kunstmäzen bekannt. Seine Sammlung umfasst über 20.000 Werke, die in verschiedenen Museen in Deutschland und im Ausland ausgestellt werden.
Quelle: dpa
