19.2.2025
ZF Saarbrücken: IG Metall warnt vor Ausgliederung der E-Division
Unsicherheit bei ZF Saarbrücken: IG Metall warnt vor Ausgliederung

Unsicherheit bei ZF Saarbrücken: IG Metall warnt vor Ausgliederung

Die Zukunft des ZF-Werks in Saarbrücken ist ungewiss. Wie die Zeit unter Berufung auf eine Meldung der DPA berichtet, prüft der Automobilzulieferer ZF angeblich eine Ausgliederung seiner Antriebssparte „Elektrifizierte Antriebstechnologien“. Diese Nachricht hat die IG Metall völlig überrascht, wie sie in einer Mitteilung bekannt gab. ZF selbst äußerte sich auf Anfrage der Zeit lediglich dahingehend, dass strategische Kooperationen und Partnerschaften für diesen Bereich geprüft würden.

Das Handelsblatt, dessen Bericht von der Zeit zitiert wurde, meldete, dass die Abkopplung der Sparte „E-Division“ noch in diesem Jahr abgeschlossen und ein möglicher Verkauf 2026 angestrebt werde. Die Sparte umfasst neben elektrischen auch konventionelle und hybride Antriebe. Mit über 32.000 Beschäftigten erwirtschaftet sie einen Umsatz von 11,5 Milliarden Euro. Eine Ausgliederung würde somit jeden fünften Beschäftigten und knapp ein Viertel des Konzernumsatzes betreffen.

Auch das ZF-Werk in Saarbrücken mit seinen rund 10.000 Beschäftigten wäre von dieser Maßnahme betroffen. Der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) erwartet laut der Zeit zeitnahe und verlässliche Perspektiven für den Standort von der Konzernleitung. Wie die Automobilwoche berichtet, häufen sich die Anzeichen, dass Unternehmen den Wandel der Zukunft mit veralteten Konzepten angehen. Barke betonte gegenüber der Konzernleitung, dass das Land nur in die Sicherung von Arbeitsplätzen auf höchstem Niveau investieren werde, nicht in Kahlschlag.

Eine ZF-Sprecherin erklärte gegenüber der Zeit, dass die Sparte „Elektrifizierte Antriebstechnologien“ unter dem verzögerten Anlauf der E-Mobilität, den hohen Kosten und den daraus resultierenden geringen Margen im traditionellen Getriebe-Geschäft leide. Um dieser Sparte wieder profitables Wachstum zu ermöglichen und die dafür notwendigen Investitionen zu tätigen, prüfe ZF strategische Kooperationen und Partnerschaften. Diese könnten sich auf einzelne Komponenten oder die gesamte Division beziehen. ZF stehe dazu im Dialog mit der Arbeitnehmervertretung. Über den aktuellen Stand der Überlegungen wolle man sich jedoch nicht öffentlich äußern.

Patrick Selzer, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Saarbrücken, äußerte sich gegenüber der DPA, die von der Zeit zitiert wurde, dass das Ziel eigentlich weitere Gespräche zur Suche nach gemeinsamen Lösungswegen und Alternativen gewesen seien. Eine solche Maßnahme erscheine ihm eher als Verzweiflungstat denn als sinnvoller Fahrplan. Die IG Metall fordert unter der Überschrift „Zukunft statt Carve-out“ ein tragfähiges Konzept für die „E-Division“. Die Pkw-Antriebssparte sei und bleibe das Herzstück von ZF, und die über 20.000 Beschäftigten dieses Geschäftsfeldes bräuchten eine sichere Zukunft.

Im vergangenen Jahr hatte der Konzern angekündigt, bis 2028 an den 35 deutschen ZF-Standorten bis zu 14.000 Stellen abzubauen. In Saarbrücken sollen bis Ende 2025 1.800 Arbeitsplätze wegfallen. Dies hatte ZF-Vorstandschef Holger Klein bei einem Besuch Ende Oktober bekräftigt, wie die Zeit berichtet. Den Standort im Saarland bezeichnete Klein dabei als „ganz wesentliches Werk“ für das Unternehmen und als „Kern der Getriebetechnologie und auch der Transformation zur E-Mobilität“.

Die IG Metall sieht in einer Ausgliederung der E-Division eine massive Bedrohung für die Arbeitsplätze an den saarländischen Standorten, wie Selzer gegenüber der DPA erklärte. Der Fokus müsse auf der Lösung der operativen Probleme von ZF und der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Division liegen. Auf dieser Basis sei und bleibe die IG Metall zu gemeinsamen Lösungen mit dem Unternehmen bereit.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2025-02/19/ig-metall-warnt-vor-ausgliederung-bei-zf
  • https://www.automobilwoche.de/nachrichten/ig-metall-fordert-weitsicht-statt-streichkonzerte
  • https://www.tagesschau.de/thema/ig_metall
  • https://ga.de/news/wirtschaft/ueberregional/metaller-einigen-sich-auf-mehr-geld-und-recht-auf-teilzeit_aid-43644735?f=111
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
Weitere
Artikel