Die Entwicklung der Parteimitgliederzahlen in Bayern zeigt ein gemischtes Bild. Während einige Parteien mit Zuwächsen werben, kämpfen andere mit anhaltendem Mitgliederschwund. Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet, ist die Lage besonders bei den beiden Volksparteien, CSU und SPD, angespannt.
Die CSU verzeichnete im Jahr 2022 einen Rückgang von 4000 Mitgliedern auf 132.000. Obwohl Parteichef Markus Söder von einer leichten positiven Entwicklung im Januar sprach, bleiben konkrete Zahlen aus der Parteizentrale aus. Wie die SZ weiter ausführt, hatte die CSU im Jahr 2018 noch 139.000 Mitglieder. Auch der BR berichtete bereits 2022 über sinkende Mitgliederzahlen bei der CSU, und erwähnte dabei auch die Schwierigkeit, zwischen Vollmitgliedern und Online- bzw. Probemitgliedern zu unterscheiden.
Ähnlich schwierig gestaltet sich die Lage bei der SPD. Wie die SZ berichtet, hat die Bayern-SPD im Jahr 2022 weitere 2000 Mitglieder verloren. Seit der Landtagswahl 2018 summiert sich der Verlust auf 8600 Mitglieder. Aktuell zählt die Partei noch 50.850 Mitglieder. Auch der BR berichtete 2022 von einem anhaltenden Mitgliederrückgang bei der SPD und einem vergleichsweise hohen Durchschnittsalter der Mitglieder.
Die Grünen scheinen ihren rasanten Mitgliederzuwachs der vergangenen Jahre etwas verlangsamt zu haben. Wie die SZ berichtet, ist die Mitgliederzahl zwischen Ende 2021 (19.847) und Ende 2022 (19.775) nahezu konstant geblieben. Trotzdem hat sich die Mitgliederzahl im Vergleich zum Wahljahr 2018 fast verdoppelt, wie der BR berichtete.
Die Freien Wähler konnten laut SZ im Jahr 2022 einen Zuwachs von fast 400 Mitgliedern verzeichnen und zählen nun 3989 Mitglieder. Die AfD verzeichnete laut SZ Ende 2022 einen leichten Rückgang auf 4431 Mitglieder, während die FDP von 8884 Mitgliedern Ende 2021 auf 8521 Mitglieder Ende 2022 sank. Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) bietet detaillierte Informationen zur Mitgliederverteilung der Parteien nach Bundesländern, die die regionalen Unterschiede verdeutlichen.
Die Entwicklung der Parteimitgliederzahlen in Bayern spiegelt damit auch die bundesweiten Trends wider, wie sie beispielsweise auf Wikipedia dokumentiert sind. Dort wird der langfristige Trend sinkender Mitgliederzahlen bei den etablierten Parteien beschrieben, der durch Faktoren wie Politikverdrossenheit und Individualisierung erklärt wird.
Verwendete Quellen: