10.2.2025
Wannsee-Gedenkstätte sucht Zeitzeugen der US-Besatzung
US-Soldaten in der Wannsee-Villa: Gedenkstätte sucht Zeitzeugen

US-Soldaten in der Wannsee-Villa: Gedenkstätte sucht Zeitzeugen

Die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz bittet die Öffentlichkeit um Mithilfe bei der Recherche zur Geschichte der amerikanischen Besatzungstruppen nach dem Zweiten Weltkrieg. Wie die Zeit unter Berufung auf eine Meldung der Deutschen Presse-Agentur (dpa) berichtet, plant die Gedenkstätte zum 80. Jahrestag der Befreiung ab Juni eine Ausstellung über die US-Soldaten, die im Sommer 1945 in der Wannsee-Villa und Umgebung stationiert waren.

Die Gedenkstätte sucht nach Erinnerungen von Berlinern an die US Army. Gesucht werden Bilder, Berichte und Erzählungen von Menschen, die sich an die amerikanischen Soldaten in Wannsee erinnern. Auch die Berichte von Kindern und (Ur-)Enkeln über die Erlebnisse ihrer Vorfahren sind von Interesse. Wie die dpa meldet, heißt es im Aufruf der Gedenkstätte: „Im Sommer 1945 war die US-Armee im (später so genannten) Haus der Wannsee-Konferenz stationiert, ebenso in der Umgebung des Hauses. Wir suchen nach Erinnerungen an diese amerikanischen Soldaten in Wannsee, nach Bildern oder Berichten von Menschen, die sich selbst an die US Army in Wannsee erinnern können, an Kinder oder (Ur-)Enkelkinder, die uns selbst oder die uns von den Berichten ihrer Eltern oder (Ur-)Großeltern erzählen können.“

Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den ehemals jüdischen Deutschen, die nach 1933 aus Deutschland vertrieben wurden und später in die USA emigrierten. Einige von ihnen kehrten als US-Soldaten nach Wannsee zurück und verhörten dort Kriegsgefangene und Kriegsverbrecher. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), ebenfalls unter Berufung auf die dpa, berichtet, fragt die Gedenkstätte: „Wer kann uns dazu mehr sagen?“ Im Fokus steht dabei ein sogenanntes „Interrogation Camp“, in dem diese Verhöre stattfanden. Wie der Stern berichtet, dienten diese ehemaligen jüdischen Deutschen, aufgrund ihrer Deutschkenntnisse, als Verhörer.

Klaus Mann, der sich 1942 freiwillig zur US-Army meldete, war ebenfalls in der psychologischen Kriegsführung eingesetzt und verfasste Flugblätter und Reden, um deutsche Soldaten zur Aufgabe zu bewegen, wie der Webseite der Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz zu entnehmen ist. Ob er auch in Wannsee stationiert war, ist derzeit nicht bekannt.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2025-02/10/us-soldaten-in-wannsee-gedenkstaette-sucht-nach-erinnerungen
  • https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/us-soldaten-in-wannsee-gedenkstaette-sucht-nach-erinnerungen-110288379.html
  • https://www.stern.de/gesellschaft/regional/berlin-brandenburg/nach-kriegsende--us-soldaten-in-wannsee--gedenkstaette-sucht-nach-erinnerungen-35455278.html
  • https://www.ghwk.de/de/bibliothek/lesung-zur-buecherverbrennung/klaus-mann
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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