10.2.2025
70 Prozent weniger Geld: Berliner Gefängnistheater Aufbruch in der Krise
Finanzierungskrise bedroht Berliner Gefängnistheater Aufbruch

Finanzierungskrise bedroht Berliner Gefängnistheater Aufbruch

Das Berliner Gefängnistheater Aufbruch steht aufgrund von Kürzungen der Justizverwaltung vor einer ungewissen Zukunft. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der DPA, berichtet, wurde die Finanzierung aus dem Justizetat um 70 Prozent gekürzt, von 202.000 auf 60.000 Euro. Die Kulturverwaltung hält ihre Förderung von 110.000 Euro jährlich weiterhin aufrecht. Produktionsleiterin Sibylle Arndt äußerte gegenüber der DPA ihre Sorge: „Wenn wir im Mai, Juni feststellen, dass wir keine Drittmittel bekommen haben und dass auch das Sponsoring nicht reicht, dann können wir eigentlich nicht weiterarbeiten.“

Das Theater sucht derzeit nach alternativen Finanzierungswegen, wie Sponsoring, Drittmittel oder Bußgeldern. Arndt betont den gesellschaftspolitischen Wert des Projekts und die Wichtigkeit der „Begegnung zwischen draußen und drinnen“, die durch die Theaterarbeit ermöglicht wird. Wie der Merkur ebenfalls berichtet, finanzierte sich „Aufbruch“ bisher zu zwei Dritteln aus Mitteln der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz und zu einem Drittel aus Mitteln der Kulturverwaltung.

Um die finanziellen Einbußen abzufedern, wurden die Ticketpreise von 15 auf 18 Euro erhöht. Eine weitere Erhöhung oder mehr Vorstellungen seien aufgrund mangelnder Kapazitäten nicht möglich, so Arndt gegenüber der DPA, wie die Zeit berichtet. Die prekäre Situation zwingt das Theater, sein Angebot stark zu reduzieren. Von den üblichen drei bis vier Produktionen im Jahr können 2025 maximal zwei finanziert werden. Auch Gehälter wurden bereits gekürzt und die Arbeitszeit einiger Mitarbeiter reduziert.

Die Justizverwaltung muss im Zuge der Sparmaßnahmen 2025 rund 27,8 Millionen Euro einsparen, wie eine Sprecherin mitteilte. Staatssekretärin Esther Uleer sprach im Justizausschuss Ende Januar von „teils sehr schmerzhaften Auswirkungen“ der Einsparungen. Wie die Zeit, in Bezug auf die DPA-Meldung, berichtet, wurde bei Aufbruch auch die geringe Anzahl der beteiligten Inhaftierten im Jahr 2023 – nämlich zwei Prozent – als Argument für die Kürzungen angeführt.

Sibylle Arndt kritisiert, dass der Justizsenat oft nur „auf die nackten Zahlen“ schaue und die intensive, langfristige Zusammenarbeit mit den Inhaftierten bei den Theaterprojekten nicht ausreichend berücksichtige. „Es ist immer eine kleine Gruppe der Gefangenen, aber es ist ein großer Effekt“, so Arndt gegenüber der DPA, wie die Zeit berichtet. Die Haushaltskürzungen betreffen auch andere Kulturangebote. Die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz strich zwei Produktionen für dieses Jahr und der kostenfreie Museumssonntag am jeweils ersten Sonntag im Monat entfällt 2025.

Jakob Hayner, Autor der Welt, sieht in den Kürzungen eine "kriminalpolitische Katastrophe", insbesondere für die Resozialisierung der Häftlinge. Er beschreibt die positive Wirkung der Theaterarbeit auf die Insassen und zitiert die forensische Psychiaterin Karoline Klemke, die die Kürzungen ebenfalls als "kriminalpolitische Katastrophe" bezeichnet.

Die Nachtkrtik berichtet über die Auswirkungen der Haushaltskürzungen auf andere Kultureinrichtungen, wie die Volksbühne.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2025-02/10/kuerzungen-steht-das-berliner-gefaengnistheater-vor-dem-aus
  • https://www.merkur.de/deutschland/berlin/kuerzungen-steht-das-berliner-gefaengnistheater-vor-dem-aus-zr-93562713.html
  • https://www.welt.de/kultur/article255235610/Gefaengnistheater-Wenn-im-Knast-die-Buehnenbeleuchtung-ausgeht.html
  • https://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=category&id=732&Itemid=99&limitstart=370
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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