Die Zukunft der Biosphäre Potsdam steht in den Sternen. Wie die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) und der RBB übereinstimmend berichten, steht die Tropenhalle in Potsdam aufgrund der angespannten Haushaltslage der Landeshauptstadt vor einer möglichen Schließung. Die Stadt Potsdam sucht nach Einsparmöglichkeiten und die Biosphäre, die jährlich mit rund 1,8 Millionen Euro subventioniert wird und zuletzt ein zusätzliches Darlehen in Höhe von einer halben Million Euro benötigte, gerät dabei in den Fokus.
Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der DPA, berichtet, haben die 90 Mitarbeiter der Biosphäre in einem Brandbrief an die Stadtverordneten appelliert, die Tropenhalle zu retten. Sie betonen die Bedeutung der Biosphäre als „lebendiges Klassenzimmer“ und unverzichtbares Bildungsangebot. Darüber hinaus würde mit einer Schließung ein Ökosystem mit 20.000 exotischen Pflanzen und 140 Tierarten zerstört. Die Mitarbeiter befürchten den Verlust ihrer Arbeitsplätze, ihrer Lebensgrundlage und ihrer Perspektiven.
Wie der RBB berichtet, kamen 2024 rund 200.000 Besucher in die Biosphäre. Die MAZ hingegen berichtet von 180.000 Besuchern im Jahr 2024. Trotz dieser Besucherzahlen und Eintrittspreisen von 18 Euro für Erwachsene und 14 Euro für Kinder, benötigt die Einrichtung weiterhin jährliche Zuschüsse. Der Bund der Steuerzahler hat die Biosphäre deshalb bereits mehrfach kritisiert, wie die Brandenburger Zeitung berichtet.
In der Stadtverordnetenversammlung gibt es unterschiedliche Meinungen zur Zukunft der Biosphäre. Während die CDU-Fraktion die Einrichtung als finanziell untragbar betrachtet, setzt sich die Linksfraktion für ihren Erhalt ein. Eine endgültige Entscheidung über die Zukunft der Biosphäre steht noch aus. Am 6. März tagt erneut die Stadtverordnetenversammlung. Eine Online-Petition zum Erhalt der Biosphäre hat bereits über 4.200 Unterschriften gesammelt (RBB).
Die MAZ veröffentlichte zwei Kommentare zu der Thematik. Ulrich Wangemann argumentiert für den Erhalt der Biosphäre und betont ihre Bedeutung als Bildungs- und Kulturstandort, insbesondere im Kontext des Klimawandels. Milena Wurmstädt hingegen hält die Schließung für unausweichlich und plädiert für eine alternative Nutzung der Halle, die allen Potsdamern zugutekommt.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-02/21/mitarbeiter-fordern-in-brief-rettung-der-biosphaere-potsdam
https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/02/biosphaere-potsdam-brandbrief-einsparungen.html
https://www.maz-online.de/lokales/potsdam/biosphaere-potsdam-warum-die-schliessung-fatal-waere-kommentar-2J2RUU3DD5EPVOXCNOTDNONKHU.html
https://www.diebrandenburger.de/politik/zukunft-ungewiss-was-wird-aus-der-biosphaere-in-potsdam-2989060