Der Klimawandel und seine Bedeutung für die Bundestagswahl 2025 stehen im Fokus dieses Artikels. Während das Thema in früheren Wahlkämpfen eine prominentere Rolle spielte, scheint es dieses Jahr in den Hintergrund gerückt zu sein. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) im Februar berichtete, rangiert Klimaschutz im ZDF-Politbarometer nur auf Platz sechs der wichtigsten Wahlkampfthemen, hinter Sicherheit, Wirtschaft, sozialer Gerechtigkeit, Migration und Rente.
Obwohl Extremwetterereignisse wie das Unwetter in Nordhessen und die Flutkatastrophe in Spanien im vergangenen Jahr die Dringlichkeit des Klimaschutzes verdeutlichen, scheint das öffentliche Bewusstsein im Vergleich zur Zeit nach der Ahrtal-Katastrophe abgenommen zu haben. Wie die FAZ im selben Artikel berichtet, hatte Klimaschutz bei der Bundestagswahl 2021 für viele Menschen Priorität. Thomas Schmid, Initiator des Fachzentrums für Klimawandel Hessen, wird in der FAZ zitiert und führt diese Verschiebung der Prioritäten unter anderem auf das „schnelle Vergessen“ der Bevölkerung zurück.
Die Positionen der Parteien zum Klimawandel sind unterschiedlich. Wie Carbon Brief im Februar 2025 zusammenfasste, unterstützen CDU/CSU und SPD das Netto-Null-Ziel bis 2045, während die Grünen und die Linkspartei einen früheren Zeitpunkt anstreben. Die AfD stellt den wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel in Frage und lehnt klimapolitische Maßnahmen ab. Auch innerhalb der ehemaligen Regierungskoalition gab es erhebliche Differenzen, insbesondere zwischen FDP und den Grünen, wie Clean Energy Wire im Januar 2025 berichtete. Die FDP hatte sich für eine Verschiebung des Netto-Null-Ziels auf 2050 ausgesprochen und die Notwendigkeit ambitionierterer Maßnahmen im Gebäude- und Verkehrssektor in Frage gestellt.
Clean Energy Wire analysierte im Februar 2025 auch die Herausforderungen für die nächste Bundesregierung in Bezug auf die Dekarbonisierung der Industrie und die Vereinbarkeit von Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit. Die deutsche Industrie steht unter Druck, und einige Politiker der Opposition machen die Klimapolitik für die Probleme großer Unternehmen verantwortlich. Experten und Unternehmen betonen jedoch die Notwendigkeit einer raschen Dekarbonisierung, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern.