Die Möglichkeit einer direkten Zugverbindung zwischen Köln und London durch den Eurotunnel nimmt konkretere Formen an. Wie die Zeit unter Berufung auf einen dpa-Bericht meldet, gewinnen die Pläne für Direktverbindungen von Köln und Frankfurt nach London nach der Unterzeichnung einer neuen Kooperationsvereinbarung zwischen den Betreibern des Eurotunnels und der britischen Hochgeschwindigkeitsstrecke an Fahrt. Auch die Tagesschau berichtet über diese Entwicklung und betont, dass die Vereinbarung auf eine bessere Nutzung der Kapazität des Eurotunnels abzielt. Konkret sollen sowohl die Taktung der Züge erhöht als auch die Reisezeiten verkürzt werden.
Derzeit, so die Deutsche Bahn, sind bis zu zehn Verbindungen täglich mit Umstieg in Brüssel verfügbar. Wie Seat61 erläutert, müssen Reisende aktuell in Brüssel umsteigen und verschiedene Zugtypen nutzen, darunter den Eurostar und ICE-Züge. Eurostar.com bestätigt ebenfalls die Notwendigkeit eines Umstiegs in Brüssel für die Strecke Köln-London und gibt detaillierte Informationen zum Umstiegsprozess am Brüsseler Bahnhof. Der Wunsch nach einer direkten Verbindung besteht, wie die Deutsche Welle berichtet, seit Jahren. Die Deutsche Bahn hatte bereits 2013 Pläne für eine ICE-Verbindung von Frankfurt nach London, die durch Köln, Brüssel und Lille führen sollte, vorgestellt. Diese Pläne wurden jedoch aufgrund von Sicherheitsdisputen auf Eis gelegt.
Der Kanaltunnel-Betreiber Getlink plant, „eine Reihe neuer Ziele“ in Deutschland, der Schweiz und Frankreich anzubieten, wie die Zeit berichtet. Dies steht im Zusammenhang mit dem geplanten Ausbau des Londoner Fernbahnhofs St. Pancras International, der eine deutlich erhöhte Passagierkapazität vorsieht. Ziel ist es, dass auch konkurrierende Bahnunternehmen von London aus neue Ziele ansteuern können. Die Tagesschau präzisiert, dass die Passagierkapazität des Bahnhofs von derzeit 1.800 auf 5.000 Reisende pro Stunde verdreifacht werden soll, um neue Bahnunternehmen anzulocken, die mit Eurostar konkurrieren sollen.
Obwohl ein konkreter Starttermin für die Direktverbindungen noch nicht feststeht, bekräftigte ein DB-Sprecher gegenüber der dpa laut Deutscher Welle das anhaltende Interesse der Deutschen Bahn an dieser Verbindung. Die Tagesschau zitiert den Sprecher mit den Worten: "Die Verkehre zwischen London und dem Festland durch den Eurotunnel sind für die Deutsche Bahn unvermindert von grundsätzlichem Interesse." Beobachter gehen jedoch davon aus, dass neue Verbindungen nicht vor 2030 realisiert werden, da neben dem Umbau des Bahnhofs auch Genehmigungen und geeignete Züge für die Fahrt durch den Eurotunnel benötigt werden.
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