Der Deutsche Mieterbund (DMB) äußert sich besorgt über das mögliche Ende der Mietpreisbremse und warnt vor stark ansteigenden Mieten. Wie die Zeit am 28. November 2024 berichtete, befürchtet DMB-Präsident Lukas Siebenkotten, dass durchschnittliche Mieten von 17 Euro pro Quadratmeter und mehr zur Normalität werden könnten, sollte die Regelung auslaufen. Besonders betroffen wären angespannte Wohnungsmärkte, in denen die Mietpreisbremse aktuell den Anstieg bei Neuverträgen begrenzt. Laut DMB betrifft dies rund 26 Millionen Menschen, etwa 30 Prozent der Bevölkerung. Das Handelsblatt meldete am 21. November 2024, dass derzeit 410 von 11.000 Gemeinden als angespannte Wohnungsmärkte gelten. Die Mietpreisbremse ist aktuell in 13 Bundesländern aktiv, mit Ausnahme von Saarland, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein.
Die Mietpreisbremse begrenzt Mieterhöhungen bei Neuverträgen auf maximal zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete. Ihr Ablauf ist spätestens Ende 2025 vorgesehen, in Berlin bereits am 31. Mai 2025. Der DMB drängt auf eine zügige Verlängerung. Nach dem Ende der Ampel-Koalition ist die Zukunft der Mietpreisbremse jedoch ungewiss, wie die Grafschafter Nachrichten am 28. November 2024 berichteten. Auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sprechen sich laut Zeit für eine Verlängerung aus. Der Mieterbund appelliert an die Bundestagsabgeordneten, die Verlängerung noch in der laufenden Legislaturperiode zu beschließen. Angesichts der bevorstehenden Neuwahlen im Februar 2025 betonte Siebenkotten die Dringlichkeit, wie eu-schwerbehinderung.eu am 20. November 2024 berichtete. Ein reguläres Gesetzgebungsverfahren sei unwahrscheinlich. Sollte die Mietpreisbremse auslaufen, wären Mieter den Marktkräften schutzlos ausgeliefert und müssten mit "Mondpreisen" rechnen, wie Siebenkotten gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) mit Blick auf Spitzenmieten von bis zu 21 Euro pro Quadratmeter in München erklärte.
Der Berliner Mieterverein (BMV) teilt die Sorgen des DMB. Auf seiner Webseite warnt der BMV, dass mit dem Auslaufen der Mietpreisbremse der letzte Schutz vor überhöhten Mieten wegfallen könnte. Geschäftsführerin Ulrike Hamann-Onnertz befürchtet eine Verschärfung der Situation auf dem angespannten Berliner Wohnungsmarkt und fordert den Senat auf, die drohende Regelungslücke zu schließen. Auch der Deutsche Mieterbund NRW setzt sich laut seiner Webseite für den Erhalt und die Stärkung des Mieterschutzes ein. Das Bündnis "Wir wollen wohnen!" fordert den Erhalt wichtiger Schutzregelungen und die Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum. Wie BWeins am 28. November 2024 berichtete, warnt auch der Mieterbund Reutlingen-Tübingen vor den Folgen eines Auslaufens der Mietpreisbremse. Geschäftsführer Marc Roth sieht insbesondere Rentner, Studenten und Auszubildende gefährdet, sollten Mieter dem freien Markt ausgeliefert sein.
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