19.10.2024
Zukunftsorientierte Ausbildung im Herzen von Silicon Saxony

Ausbildung: Stadt und Land investieren in Ausbildung für Silicon Saxony

Die Mikroelektronik- und Halbleiterbranche im Norden von Dresden verzeichnet ein starkes Wachstum. Um den steigenden Bedarf an Fachkräften zu decken, haben die Stadt Dresden und der Freistaat Sachsen beschlossen, in den Neubau eines Beruflichen Schulzentrums für Elektrotechnik zu investieren. Die vorläufigen Planungen sehen Investitionen in Höhe von 127,5 Millionen Euro vor, wobei die Fertigstellung des Neubaus für das Schuljahr 2028/2029 angestrebt wird.

Wachsende Bedeutung des Mikroelektronikstandorts

Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) betonte bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung, dass Dresden als führender Mikroelektronikstandort in Europa gilt. Der Begriff "Silicon Saxony" wurde geprägt, um die Mikroelektronik- und Halbleiterindustrie in der Region zu beschreiben, ähnlich dem bekannten Silicon Valley in Kalifornien. Kretschmer erklärte, dass die Investitionen in die Ausbildungskapazitäten für die Elektrotechnik von großer Bedeutung sind, da sowohl große Halbleiterproduzenten als auch mittelständische Unternehmen davon profitieren werden.

Moderne Ausbildungsstätten für die Fachkräfte von morgen

Kultusminister Christian Piwarz (CDU) bezeichnete die Chipfabriken als "Jobmotor" für die Region, insbesondere für Berufe wie Mikrotechnologen und Mechatroniker. Das neue Berufliche Schulzentrum wird als hochmoderner Ausbildungsstandort konzipiert, der die Bedeutung einer qualitativ hochwertigen beruflichen Ausbildung unterstreicht. Diese Ausbildung wird nicht nur den Bedürfnissen der Chipindustrie gerecht, sondern auch den Anforderungen anderer Branchen.

Innovative Schulkonzepte und Angebote

Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) hob die bestehenden innovativen Schulkonzepte in Dresden hervor. Der Neubau des Beruflichen Schulzentrums wird eine Vielzahl von Ausbildungsplätzen in den Bereichen Mikrotechnologie, Mechatronik, Fachinformatik, Elektronik, Elektroanlagenmontage und IT-Systemelektronik bieten. Hilbert bemerkte, dass dies eine Dimension des Schulneubaus darstellt, die in der Stadt bisher einzigartig ist.

Wertsteigerung des Plattenbauviertels

Der Standort des neuen Schulzentrums befindet sich in einem Plattenbauviertel, das als starker Entwicklungsschwerpunkt gilt. Hilbert betonte, dass die neue Berufsschule über 2000 jungen Menschen eine Perspektive bieten wird und ein zentraler Knotenpunkt im Netzwerk für zukünftige Fachkräfte in der Industrie und im Mittelstand sein wird. Dies könnte auch ein entscheidendes Argument im Wettbewerb um Nachwuchskräfte zwischen den Bundesländern darstellen.

Erweiterung der Chipproduktion in der Region

Vor kurzem wurde der Spatenstich für die neue Fabrik des taiwanesischen Unternehmens TSMC gefeiert, das zusammen mit drei Partnern Chips für die Automobilindustrie produzieren möchte. Dies markiert die Ansiedlung des weltweit größten Auftragsproduzenten von Silizium-Mikroelektronik in Europa, während große Unternehmen wie Infineon und Bosch ihre Produktionskapazitäten im Dresdner Norden erweitern.

Fazit

Die Investitionen in die Ausbildung und die Schaffung eines neuen Beruflichen Schulzentrums für Elektrotechnik sind entscheidende Schritte zur Sicherstellung der Fachkräfteversorgung in der wachsenden Mikroelektronik- und Halbleiterbranche in Sachsen. Durch die Schaffung moderner Ausbildungsstätten wird nicht nur der Bedarf der Industrie gedeckt, sondern auch die Perspektiven junger Menschen in der Region erheblich verbessert.

Diese Entwicklungen unterstreichen die strategische Bedeutung von Dresden und der umliegenden Region als Zentrum für Hochtechnologie und Innovation in Deutschland.

Quellen: Zeit Online, Freie Presse, Oiger

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