September 28, 2024
Zukunftsorientierte Investitionen für Niedersachsens Wälder

130 Millionen Euro für die Zukunft der Wälder: Niedersachsen investiert in Wiederaufforstung und Waldumbau

Die Niedersächsischen Landesforsten erhalten in den kommenden Jahren 130 Millionen Euro für die Wiederaufforstung und den klimagerechten Umbau der Wälder. Das teilte der Präsident der Landesforsten, Klaus Merker, der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Mittel sollen vor allem im Harz eingesetzt werden, der in den vergangenen Jahren durch Stürme, Dürre und den daraus resultierenden Borkenkäferbefall stark geschädigt wurde.

Wie die Zeit berichtet, seien etwa 95 Prozent der Fichten im Landeswald des Harzes zerstört worden. Nur der nordwestliche Teil des Mittelgebirges sei bisher von größeren Schäden verschont geblieben. Für die Aufforstung des Harzes kündigte Merker einen Zehn-Jahres-Plan an.

Ein Großteil der Gelder stammt aus den Holzverkäufen der vergangenen zwei Jahre. 2022 und 2023 erwirtschafteten die Landesforsten 105 Millionen Euro Gewinn, der nun in den Waldumbau fließen soll. Zusätzlich erhält das Vorhaben Fördergelder aus einem Sondervermögen des Landes.

Der Waldumbau in Niedersachsen hat dabei bereits lange vor den aktuellen Ereignissen begonnen. Über das sogenannte Löwe-Programm wird der Waldumbau bereits seit den 1990er Jahren vorangetrieben. „Der Klimawandel hat uns im Harz mit dem Baumsterben bloß überholt“, sagte Merker.

Ziel des Waldumbaus ist es, eine größere Durchmischung von Baumarten zu erreichen. So soll der Wald in Zukunft besser gegen Klimaschäden gewappnet sein. In der Vergangenheit wurden im Harz vor allem Fichten angepflanzt. Die schnell wachsenden Bäume wurden nach dem Zweiten Weltkrieg benötigt, um den Bedarf an Holz für den Wiederaufbau zu decken.

In einem durchmischten Wald habe die Fichte aber - zumindest im Oberharz – noch eine Zukunft, so Merker. Er setzt auch darauf, dass sich junge Bäume besser an den Klimawandel anpassen können als bestehende, ältere Bäume. Generell brauche es aber eine vielfältige Mischung von Baumarten von Buche über Bergahorn und Eichenarten bis zur Weißtanne oder Douglasie.

Ob die Wiederaufforstung langfristig erfolgreich ist, wird sich erst in einigen Jahren zeigen. Bei jungem Wald mit Bäumen, die gerade einmal 20 oder 30 Zentimeter groß sind, bestehe beispielsweise noch Gefahr durch Wildverbiss. Derzeit sei er bei einem Drittel der Schadfläche zuversichtlich, dass dort bereits Wald wachse, der wieder langfristig bestehen könne, sagte Merker.

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