Für Alexander Zverev stehen die ATP Finals in Turin als krönender Abschluss einer Saison voller Höhen und Tiefen bevor. Der 27-jährige Hamburger reist als Weltranglistenzweiter und frischgebackener Masters-1000-Sieger von Paris an, trägt aber auch die Strapazen der vergangenen Monate mit sich. Wie die Zeit berichtet, freut sich Zverev auf die Herausforderung, sich mit den besten Spielern der Welt zu messen.
Das Turnier in Turin, bei dem die acht besten Spieler der Saison aufeinandertreffen, stellt für Zverev eine besondere Motivation dar. "Hier weiß ich, wenn ich nicht vom ersten Punkt an mein bestes Tennis spiele, habe ich keine Chance zu gewinnen", wird er von der dpa zitiert. Gerade diese Einstellung, vom ersten Spiel an volle Konzentration zu zeigen, möchte er auch in die Grand Slams mitnehmen, wo er in diesem Jahr, trotz guter Leistungen gegen Topspieler, nicht den erhofften Erfolg erzielen konnte.
Das ungewöhnliche Format der ATP Finals mit Gruppenspielen stellt eine zusätzliche Herausforderung dar. Maximal fünf Matches stehen für Zverev auf dem Programm: drei in der Vorrunde, ein mögliches Halbfinale und das Finale. Eine erneute Kraftanstrengung für den Deutschen, der in den vergangenen Monaten immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte.
Eine Knieverletzung in Wimbledon, Fieber, Husten und schließlich eine Lungenentzündung Ende September warfen Zverev immer wieder zurück. Enttäuschende Viertelfinal-Ausscheiden bei Olympia und den US Open waren die Folge. Trotz der Rückschläge entschied sich Zverev gegen einen Saisonabbruch und kämpfte sich zurück. Mit dem Titelgewinn in Paris kurz vor den ATP Finals, wie Boris Becker bemerkte, unterstrich er seine Ambitionen und meldete sich eindrucksvoll zurück.
Zverev blickt optimistisch auf das Turnier: "Ich war mit dem Niveau in Paris sehr zufrieden. Natürlich ist es wichtig, mit einem Titel hierherzukommen." Er weiß aber auch um die Stärke der Konkurrenz: "Jeder, der hier ist, hat eine Chance zu gewinnen." Besonders die Begegnung mit Carlos Alcaraz, seinem Finalgegner bei den French Open, in der Vorrunde verspricht Hochspannung.
In diesem Jahr findet das Turnier erstmals seit 23 Jahren ohne die "Big Three" Federer, Nadal und Djokovic statt. Federer ist bereits zurückgetreten, Nadal beendete seine Karriere in diesem Jahr, wie diverse Medien berichteten. Djokovic verpasste die Qualifikation für das Turnier in Turin. Für Zverev, der die ATP Finals bereits zweimal gewinnen konnte (2018 und 2021), bietet sich damit die Chance, in Abwesenheit der langjährigen Dominatoren erneut zu triumphieren.
Die ATP Finals markieren für Zverev den Abschluss eines herausfordernden Tennisjahres. Mit dem Titel in Paris im Rücken und der neu gewonnenen Stärke geht er ambitioniert in das Turnier. Ob es für den ganz großen Coup reicht, wird sich in den kommenden Tagen zeigen.
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