19.10.2024
Zwei Jahrzehnte für die Natur: Die Erfolge der NABU-Stiftung

Naturschutz: NABU-Stiftung besitzt 35 Hektar Land und Immobilien

Die NABU-Stiftung Naturerbe NRW feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Seit ihrer Gründung hat die Stiftung mehr als 35 Hektar Land und mehrere Immobilien erworben. Darüber hinaus verfügt sie über ein Stiftungskapital von 2,5 Millionen Euro. Der Grundstein für diese Entwicklung wurde mit einer Erbschaft von 50.000 Euro gelegt, wie der NABU mitteilte. Das Jubiläum wurde kürzlich in Kronenburg in der Eifel gefeiert.

Die NABU-Stiftung hat sich in den zwei Jahrzehnten ihrer Existenz dem Schutz von Natur und Artenvielfalt verschrieben. Zu den erworbenen Flächen gehören unter anderem das Flotabecken in Dortmund-Deusen, die Flächen Müller in Minden-Lübbecke und die Orchideenwiese in Euskirchen. Diese Gebiete sind wichtige Lebensräume für verschiedene Arten, darunter Salamander, Neunauge und Schlüsselblume, die in diesen Biotopen geschützt werden.

Die Finanzierung der NABU-Stiftung erfolgt durch eine Vielzahl von Quellen. Zustiftungen, Spenden, Schenkungen und Nachlässe von naturverbundenen Menschen in Nordrhein-Westfalen haben maßgeblich zur Unterstützung der Stiftung beigetragen. Zudem werden Geldanlagen nach ethisch-ökologischen Richtlinien und der Erwerb dreier Solaranlagen genutzt, um jährliche Erträge zu sichern. Diese Erträge sind entscheidend für die Durchführung von Projekten und den Flächenkauf.

Langfristige Perspektiven für den Naturschutz

Die NABU-Stiftung verfolgt das Ziel, durch den Erwerb von Flächen langfristige Perspektiven für den Naturschutz zu schaffen. Die Stiftung ist der Überzeugung, dass nur durch Eigentum eine nachhaltige Sicherung von Naturparadiesen möglich ist. Dies zeigt sich auch in der Geschichte des NABU, der bereits im Jahr 1908 mit dem Kauf der Nachtigalleninsel bei Lauffen seine erste Naturschutzfläche erwarb. Diese Fläche ist heute Teil des Nationalen Naturerbes und ein Beispiel dafür, wie Landkauf langfristige Perspektiven für die Natur eröffnet.

Die NABU-Stiftung hat in den letzten Jahren ihre Flächen erheblich erweitert. Aktuell umfasst ihr Eigentum etwa 23.000 Hektar, darunter zahlreiche Gebiete, die für ihre Biodiversität bekannt sind. Ein Schwerpunkt liegt auf der Schaffung von Wildnisgebieten, in denen die Natur sich selbst überlassen wird. Dies geschieht unter dem Leitmotiv „Natur wieder Natur sein lassen!“, das die Stiftung verfolgt.

Politische und gesellschaftliche Herausforderungen

Die NABU-Stiftung sieht sich jedoch auch politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen gegenüber. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands kam es zu einer massiven Privatisierungswelle von Bundesflächen, die auch für den Naturschutz von Bedeutung sind. Um wertvolle Lebensräume zu sichern, hat die NABU-Stiftung in Zusammenarbeit mit anderen Naturschutzorganisationen erfolgreich dafür gekämpft, dass wichtige Flächen nicht privatisiert werden. Zwischen 2003 und 2017 konnten so rund 156.000 Hektar bundeseigene Naturschutzflächen gesichert werden.

Ein weiteres Ziel der NABU-Stiftung ist die Bewahrung des sogenannten „Nationalen Naturerbes“. Dies umfasst Flächen, die eine besondere Bedeutung für den Naturschutz haben. Die Stiftung hat sich erfolgreich um die Übertragung von weiteren Flächen beworben und konnte in den letzten Jahren zahlreiche Gebiete erwerben, darunter ehemalige Militärflächen und stillgelegte Truppenübungsplätze.

Engagement der Gemeinschaft

Das Engagement für den Naturschutz wird nicht nur von der NABU-Stiftung selbst getragen, sondern auch von einer breiten Gemeinschaft von Unterstützern. Über 10.000 Menschen engagieren sich in verschiedenen Rollen, sei es als Ehrenamtliche, Spender oder Paten. Diese Gemeinschaft ist entscheidend für die Erreichung der Ziele der NABU-Stiftung und für die Sicherung von Naturparadiesen für zukünftige Generationen.

Die NABU-Stiftung lädt alle Interessierten ein, sich aktiv am Naturschutz zu beteiligen. Durch Spenden und Zustiftungen können weitere Flächen erworben und Projekte zur Erhaltung der Natur unterstützt werden. Die Stiftung bietet zudem Informationen über ihre Aktivitäten und Möglichkeiten zur Mitwirkung an.

Fazit

Die NABU-Stiftung hat in den letzten 20 Jahren bedeutende Fortschritte im Bereich des Naturschutzes erzielt. Mit dem Besitz von 35 Hektar Land und Immobilien sowie einem soliden Stiftungskapital ist sie gut aufgestellt, um auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Natur zu leisten. Durch den Erwerb von Flächen und die Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft ist die Stiftung bestrebt, die Biodiversität in Nordrhein-Westfalen zu bewahren und langfristige Perspektiven für die Natur zu schaffen.

Quellen:

    - https://www.zeit.de/news/2024-09/07/nabu-stiftung-besitzt-35-hektar-land-und-immobilien - https://naturerbe.nabu.de/wir-ueber-uns/naturschutz-durch-landkauf/index.html - https://naturerbe.nabu.de/wir-ueber-uns/die-stiftung/chronik/index.html
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