Am 23. August 2024 verabschiedeten sich Peter Kloeppel und Ulrike von der Groeben nach 32 Jahren und 139 Tagen als Moderatoren von „RTL aktuell“. Der Abschied war zunächst geprägt von kurzen, dankbaren Worten an das Publikum, doch schnell entwickelte sich die Sendung zu einem emotionalen Spektakel.
RTL, bekannt für seine unterhaltsamen Formate, zeigte sich auch an diesem Abend von seiner kreativen Seite. Der Auftritt von Frauke Ludowig und die Frage, ob zwischen Kloeppel und von der Groeben vielleicht mehr als nur berufliche Zuneigung besteht, sorgten für Aufsehen. Beide Moderatoren beteuerten jedoch, dass ihre „gemeinsame Liebe zu dieser Sendung“ und zum Nachrichtenjournalismus im Vordergrund stehe. Ulrike von der Groeben erklärte, dass sie und Kloeppel von Anfang an gleichrangig und auf Augenhöhe gearbeitet hätten, was der frühere RTL-Chefredakteur Dieter Lesche stets gefördert habe.
Die Dynamik zwischen Kloeppel und von der Groeben war ein entscheidender Faktor für den Erfolg von „RTL aktuell“. Kloeppel, der für seine eindrucksvollen Moderationen, wie beispielsweise während der Terroranschläge vom 11. September 2001, bekannt ist, wurde von von der Groeben unterstützt, die durch ihre Expertise im Sportbereich und ihre Fähigkeit zur Dialogführung das Nachrichtenformat bereicherte. Diese Kombination sorgte dafür, dass die Zuschauer über 4580 Sendungen hinweg gebannt blieben.
Der Abschied war nicht nur ein Rückblick auf die gemeinsame Karriere, sondern auch eine Gelegenheit für Weggefährten und prominente Gäste, ihre Wertschätzung auszudrücken. Bundeskanzler Olaf Scholz und Oppositionsführer Friedrich Merz schickten ihre Glückwünsche, während Günther Jauch den beiden das „Du“ anbot, was in der Medienwelt eine besondere Geste darstellt.
Ein weiterer Höhepunkt der Sendung war die Auszeichnung der beiden Moderatoren als das am längsten amtierende Nachrichtenduo, das nun im Guinness-Buch der Rekorde verzeichnet ist. Der emotionale Abschied wurde durch ein Ständchen von Freunden und Familienmitgliedern abgerundet, die den beiden Moderatoren mit Klaviermusik und dem Trude-Herr-Klassiker „Niemals geht man so ganz“ eine letzte Ehre erwiesen.
In einem Interview vor seiner letzten Sendung erklärte Kloeppel, dass eine hypothetische KI, die seine Moderationsfähigkeiten nachahmen sollte, einige wichtige Eigenschaften besitzen müsste. Dazu gehören eine überraschende Eröffnung, eine zügige Fragestellung und eine dialogische Formulierung. Diese Ansprüche spiegeln die hohen Standards wider, die Kloeppel und von der Groeben in ihrer Karriere stets verfolgt haben.
Mit dem Ende ihrer gemeinsamen Moderation endet ein Kapitel in der Geschichte des deutschen Fernsehens. Kloeppel und von der Groeben sind nicht nur aus dem TV-Bereich nicht wegzudenken, sie haben auch eine Ära geprägt, die von Veränderungen in der Medienlandschaft und im Zuschauerverhalten gekennzeichnet ist. Ihre Nachfolger, Roberta Bieling und Christopher Wittich, sowie die Sportmoderatoren Anna Fleischhauer und Andreas von Thien, stehen nun vor der Herausforderung, das Erbe der beiden Moderatoren fortzuführen.
Die letzten Worte von von der Groeben, in denen sie die Ehre und Freude betonte, für die Zuschauer da zu sein, zusammen mit Kloeppels Dank an das Publikum, hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Es bleibt abzuwarten, wie sich „RTL aktuell“ ohne das bewährte Duo entwickeln wird, doch die Erinnerungen an ihre Zeit werden weiterhin bestehen bleiben.
Quellen: F.A.Z., dpa
