2.12.2024
AfD plant Umstrukturierung der Jugendorganisation

Der Bundesvorstand der AfD hat beschlossen, die Satzung der Partei zu ändern, um die bestehende Jugendorganisation, die Junge Alternative (JA), abzulösen und eine neue, engere an die Partei gebundene Jugendorganisation zu gründen (RND, dpa, FAZ). Als Vorbild dient das „Juso-Modell“ der SPD (RND). Demnach wären alle AfD-Mitglieder zwischen 16 und 35 Jahren automatisch auch Mitglied der neuen Jugendorganisation, und umgekehrt wäre eine AfD-Mitgliedschaft Voraussetzung für die Zugehörigkeit (t-online). Die JA ist derzeit als eigenständiger Verein organisiert und agiert unabhängig von der AfD, obwohl sie laut AfD-Satzung als offizielle Jugendorganisation gilt (Frankfurter Rundschau). Der AfD-Bundesvorstand stimmte der Satzungsänderung mit einer Enthaltung zu (FAZ). Der Name der neuen Organisation steht noch nicht fest (FAZ). In der AfD-Spitze herrscht schon länger Unmut über die vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestufte JA (t-online, Berliner Zeitung). Ein hochrangiges Parteimitglied beklagte die weitgehende Unabhängigkeit der JA (dpa). Bis auf die Vorstände müssen JA-Mitglieder nicht gleichzeitig AfD-Mitglieder sein. Das diskutierte „Juso-Modell“ würde bedeuten, dass jedes AfD-Mitglied unter 36 automatisch auch Mitglied der Nachwuchsorganisation wäre, wie JA-Chef Hannes Gnauck bereits erläuterte (dpa). Die stärkere Verknüpfung würde der AfD mehr Einfluss ermöglichen, beispielsweise bei Parteiausschlussverfahren (dpa).

Die Junge Alternative gilt als noch radikaler als die AfD (Frankfurter Rundschau). Der Begriff „Remigration“ ist ein zentraler Kampfbegriff der Nachwuchsorganisation (Frankfurter Rundschau). Eine Trennung von der JA könnte die AfD entlasten, da die Verbindungen der JA in die rechtsextreme Szene auch die Mutterpartei belasten (Frankfurter Rundschau). Table.Media analysiert, dass die JA der AfD mehr Probleme als Vorteile bringt. Der Bundesvorstand plane die Abkopplung der JA und die Etablierung einer neuen Jugendorganisation nach dem „Juso-Modell“, um mehr Kontrolle und finanzielle Mittel zu gewinnen (Table.Media). Auch Watson.ch berichtet über die Pläne der AfD, die JA aufzulösen und durch eine neue, kontrollierbarere Organisation zu ersetzen.

Der Beschluss des Bundesvorstands ist jedoch nur der erste Schritt. Da die JA laut AfD-Satzung die offizielle Jugendorganisation ist, benötigt die Trennung von der JA und die Eingliederung einer neuen Organisation eine Satzungsänderung, die auf einem Parteitag mit Zweidrittelmehrheit beschlossen werden muss (dpa).

Quellen: - Frankfurter Allgemeine Zeitung: https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/afd-will-offenbar-jugendorganisation-junge-alternative-aufloesen-110149631.html - Tagesspiegel: https://www.tagesspiegel.de/politik/nachwuchs-soll-besser-kontrolliert-werden-afd-will-offenbar-junge-alternative-auflosen-und-neue-jugendorganisation-grunden-12808727.html - Frankfurter Rundschau: https://www.fr.de/politik/afd-junge-alternative-jugendorganisation-verein-gesichert-rechtsextrem-verfassungsschutz-zr-93446175.html - t-online: https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100543624/afd-will-offenbar-junge-alternative-aufloesen.html - Watson.ch: https://www.watson.ch/international/deutschland/971046096-afd-will-offenbar-junge-alternative-aufloesen - Berliner Zeitung: https://www.berliner-zeitung.de/news/gesichert-rechtsextrem-afd-will-junge-alternative-aufloesen-bericht-li.2277692 - Frankfurter Rundschau (Thema AfD): https://www.fr.de/thema/afd-org26155/ - Table.Media: https://table.media/berlin/analyse/afd-fuehrung-will-jugendorganisation-abkoppeln/ - t-online: https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_100543640/afd-spitze-fuer-trennung-von-junger-alternative-.html
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