New York - In einer der größten Überraschungen der jüngeren Tennis-Geschichte musste der spanische Jungstar Carlos Alcaraz bereits in der zweiten Runde der US Open 2024 die Segel streichen. Der Titelverteidiger, der im Vorjahr das Turnier gewonnen hatte, unterlag dem niederländischen Außenseiter Botic van de Zandschulp mit 1:6, 5:7, 4:6. Alcaraz, der als einer der Favoriten ins Turnier gestartet war, zeigte eine schwache Leistung und konnte die eigenen Erwartungen nicht erfüllen.
Nach dem Match war Alcaraz sichtlich frustriert und suchte nach Erklärungen für seine Niederlage. "Es war ein Kampf gegen mich selbst in meinem Kopf", erklärte der 21-Jährige. "Heute habe ich gegen meinen Gegner und gegen mich gespielt. Ich hatte viele Emotionen, die ich nicht kontrollieren konnte." Diese emotionalen Herausforderungen schienen sich während des Spiels auf seine Leistung auszuwirken, da er in nur 2:19 Stunden verlor, was für ihn eine der schnellsten Niederlagen bei den US Open darstellt.
Botic van de Zandschulp, der in der Weltrangliste auf Platz 74 steht, feierte mit diesem Sieg den größten Erfolg seiner Karriere. Vor wenigen Monaten hatte er ernsthaft über ein Karriereende nachgedacht, nachdem er bei den French Open in der ersten Runde ausgeschieden war und von Verletzungen geplagt wurde. "Ich war einfach nur ehrlich. Es gab den ernsthaften Gedanken, aufzuhören", sagte van de Zandschulp nach dem Spiel. Doch nach einer kurzen Auszeit und Erfolgen bei kleineren Turnieren fand er zurück zu alter Stärke und konnte nun gegen einen der besten Spieler der Welt triumphieren.
Van de Zandschulp, der in der Vergangenheit bereits als Qualifikant ins Viertelfinale der US Open eingezogen war, nutzte seine Chance und spielte mit viel Selbstvertrauen. "Mir fehlen die Worte. Es war ein unglaublicher Abend für mich", äußerte er sich nach dem Spiel. Sein aggressiver Spielstil setzte Alcaraz unter Druck und führte zu vielen Punkten am Netz, die er für sich entscheiden konnte.
Alcaraz, der in der aktuellen Saison bereits die Grand-Slam-Titel in Paris und Wimbledon gewonnen hatte, erwischte einen katastrophalen Start. Im ersten Satz, der nur 30 Minuten dauerte, gelang ihm kein einziger Gewinnschlag. Dies war ein alarmierendes Zeichen, das sich durch das gesamte Match zog. Als er im zweiten Satz endlich einen Aufschlag seines Gegners brechen konnte, schien es, als würde er zurück ins Spiel finden. Doch van de Zandschulp ließ sich nicht entmutigen und setzte Alcaraz weiterhin unter Druck.
Der dritte Satz brachte schließlich die Entscheidung, als van de Zandschulp das entscheidende Break zum 5:4 gelang. Wenig später konnte er jubeln und sich über den sensationellen Sieg freuen. Alcaraz hingegen musste sich mit der Realität auseinandersetzen, dass er als einer der Favoriten in einem frühen Stadium des Turniers ausgeschieden war.
Die Niederlage von Carlos Alcaraz bei den US Open 2024 wird als eine der größten Sensationen des Turniers in die Geschichtsbücher eingehen. Die Frage bleibt, wie sich dieser Rückschlag auf seine zukünftigen Leistungen auswirken wird. Trotz dieser Niederlage bleibt Alcaraz eine der vielversprechendsten Figuren im Tennis und wird sicherlich an seiner Rückkehr arbeiten, um in den kommenden Turnieren wieder an seine besten Leistungen anzuknüpfen.
Für Botic van de Zandschulp hingegen öffnet sich mit diesem Sieg möglicherweise ein neues Kapitel in seiner Karriere. Er hat bewiesen, dass er in der Lage ist, gegen die Besten der Welt zu gewinnen, und könnte in den nächsten Runden der US Open für weitere Überraschungen sorgen.
Quellen: Zeit Online, Mitteldeutsche Zeitung, Saarbrücker Zeitung
