Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die aufgrund von Alkoholvergiftungen in Krankenhäusern behandelt werden müssen, ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Wie das Statistische Bundesamt berichtet, wurden im Jahr 2022 11.537 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 19 Jahren wegen Alkoholmissbrauchs stationär aufgenommen. Dies ist der niedrigste Wert seit etwa zwei Jahrzehnten. Ein ähnliches Niveau wurde zuletzt im Jahr 2001 mit 11.466 Fällen erreicht.
Auch im Vergleich zum Vorjahr 2021, in dem rund 11.700 Fälle registriert wurden, zeigt sich ein leichter Rückgang von 1,3 Prozent. Besonders deutlich wird der Abwärtstrend im Vergleich zu den Jahren vor der Corona-Pandemie. So wurden im Jahr 2019 noch 20.300 Fälle erfasst, was einem Rückgang von 43,1 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht. Den Höchststand an Klinikeinweisungen verzeichnete das Statistische Bundesamt im Jahr 2012 mit etwa 26.700 behandelten Kindern und Jugendlichen.
Trotz des positiven Gesamttrends bleibt die Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen am stärksten betroffen. Im Jahr 2021 wurden in dieser Gruppe 247 Fälle pro 100.000 Einwohner registriert. Im Jahr 2022 mussten bundesweit knapp 9.700 Jugendliche dieser Altersgruppe wegen Alkoholkonsums im Krankenhaus behandelt werden. Zum Vergleich: In der Altersgruppe der 50- bis 54-Jährigen wurden rund 6.500 Fälle und bei den Zehn- bis 14-Jährigen etwa 1.900 Fälle erfasst.
Das Statistische Bundesamt führt den Rückgang der Zahlen vor allem auf die Einschränkungen während der Corona-Pandemie zurück. Geschlossene Restaurants und Lokale sowie Kontaktbeschränkungen haben den Alkoholkonsum, insbesondere bei Jugendlichen, eingeschränkt. Daneben spielen im langfristigen Vergleich auch demografische Faktoren eine Rolle.
Wie die Zeit berichtet, setzt sich der Trend fort, dass weniger Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus landen (Zeit Online). Trotz der rückläufigen Zahlen warnen Experten weiterhin vor den Gefahren des Alkoholkonsums, insbesondere für junge Menschen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) betont, dass im Gehirn bis zum 21. Lebensjahr wichtige Entwicklungsprozesse stattfinden und Alkohol in dieser Zeit, selbst in geringen Mengen, erheblichen Schaden anrichten kann. Auch die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) warnt vor den gesundheitlichen Risiken und fordert politische Maßnahmen wie eine Erhöhung der Alkoholpreise und eine Regulierung von Alkoholwerbung.
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