8.11.2024
Ausgewilderter Luchs Anton im Vogtland verunglückt
```html

Tragischer Verlust für den Artenschutz: Luchs Anton im Vogtland tödlich verunglückt

Der junge Luchs Anton, der erst Ende August im Westerzgebirge ausgewildert worden war, ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Wie das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie mitteilte, wurde das etwa anderthalb Jahre alte Männchen in der Nähe von Schöneck (Vogtland) tot aufgefunden. Der Kadaver lag auf einem Feld, etwa 20 Meter von der Kreisstraße zwischen Arnoldsgrün und Schilbach entfernt. Daten und Spuren deuten darauf hin, dass Anton in der Nacht zum 8. November oder am Morgen von einem Lastkraftwagen erfasst wurde. Die Zeit berichtete ebenfalls über den Vorfall.

Anton war am 26. August im Forstbezirk Eibenstock im Westerzgebirge in die Freiheit entlassen worden. Seine GPS-Daten, die Aufschluss über seine Bewegungen gaben, zeigten, dass er sich vorwiegend in den Wäldern zwischen Eibenstock und Schöneck aufhielt. "Er war gerade dabei, sein eigenes Territorium abzustecken, sammelte zunehmend Jagderfahrung und erbeutete Ende Oktober sein erstes Reh", so das Landesamt. Auch eine Ziege war bereits seiner Jagd zum Opfer gefallen. Wie der Medienservice Sachsen am 6. September berichtete, hatte Anton kurz nach seiner Auswilderung eine Ziege gerissen und eine weitere verletzt. Dies verdeutlicht die Herausforderungen, die mit der Auswilderung von in Gefangenschaft aufgewachsenen Tieren verbunden sind.

Straßenverkehr – eine tödliche Gefahr für Luchse

Für Luchse, die große Streifgebiete beanspruchen, stellen Straßen eine erhebliche Gefahr dar. Die Überquerung von Verkehrswegen ist für Wildtiere schwer einzuschätzen. Daher gehören Verkehrsunfälle, wie im Fall von Anton, zu den häufigsten Todesursachen für Luchse. Dank seines GPS-Halsbandes konnten Antons Bewegungen nachvollzogen werden. Das Tier wird nun am Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin pathologisch untersucht.

Sachsens ambitioniertes Luchs-Auswilderungsprojekt

Anton verbrachte seine ersten Lebensmonate in einem belgischen Zoo und wurde im Wildkatzendorf Hütscheroda in Thüringen auf seine Auswilderung vorbereitet. Sachsen verfolgt das Ziel, bis 2027 insgesamt 20 Luchse auszuwildern. Hierfür werden sowohl Wildfänge, hauptsächlich aus der Schweiz, als auch in Zoos geborene Tiere verwendet. Bislang wurden drei männliche Luchse (Kuder) und zwei weibliche Tiere in die sächsische Wildnis entlassen. Neben Thüringen und Baden-Württemberg ist Sachsen das einzige Bundesland, das sich aktiv für die Wiederansiedlung dieser gefährdeten Tierart einsetzt.

Der Tod von Anton ist ein Rückschlag für das Wiederansiedlungsprojekt und unterstreicht die Notwendigkeit, Maßnahmen zum Schutz der Tiere vor dem Straßenverkehr zu intensivieren. Wildtierbrücken und -unterführungen sowie Geschwindigkeitsbegrenzungen in Luchsgebieten könnten dazu beitragen, weitere tragische Unfälle zu verhindern.

Quellen:

```
Weitere
Artikel