26.1.2025
Australia Day: Feiertag oder Tag des Protests?
Australia Day: Ein Tag der Freude und des Protests

Australia Day: Ein Tag der Freude und des Protests

Der Australia Day, der jährlich am 26. Januar gefeiert wird, ist in Australien ein Tag von großer Bedeutung, jedoch auch von zunehmender Kontroverse. Während er für viele Australier einen Feiertag mit Freunden und Familie darstellt, ist er für die indigene Bevölkerung ein Tag der Trauer und des Protests. Wie die Zeit unter Berufung auf die dpa berichtet, fanden am 26. Januar 2025 landesweite Proteste statt, bei denen zehntausende Menschen, darunter viele Ureinwohner und Aktivisten, in Städten wie Sydney, Melbourne und Canberra auf die Straße gingen.

Der Ursprung des Australia Day liegt in der Ankunft der Ersten Flotte aus Großbritannien in Sydney Cove am 26. Januar 1788. Dieses Datum markiert den Beginn der britischen Kolonisierung Australiens. Für die indigene Bevölkerung war die Ankunft der Europäer jedoch der Beginn von Unterdrückung, Vertreibung und Gewalt. Wie der Guardian berichtet, wird der Tag daher von vielen Indigenen als „Invasion Day“ oder „Survival Day“ bezeichnet.

Die Proteste am Australia Day 2025 richteten sich gegen die fortdauernde Benachteiligung der indigenen Bevölkerung und die mangelnde Anerkennung des historischen Unrechts. Wie ABC News berichtet, forderten die Demonstranten unter anderem eine Änderung des Datums des Nationalfeiertags oder gar dessen Abschaffung. Einige Teilnehmer der Proteste in Melbourne, die vom Guardian erwähnt wurden, zeigten ihre Unterstützung für die Zerstörung einer Statue von Captain Cook, einem Symbol der Kolonialisierung.

Die Gründe für die Proteste sind vielfältig und tief in der Geschichte Australiens verwurzelt. Wie die Zeit, dpa zitierend, berichtet, wurden indigenen Kindern über viele Jahrzehnte hinweg ihre Eltern entrissen und in Heimen oder bei weißen Familien untergebracht. Diese „gestohlene Generation“ (Stolen Generation) ist ein besonders schmerzhaftes Kapitel der australischen Geschichte. Obwohl der damalige Premierminister Kevin Rudd im Jahr 2008 eine offizielle Entschuldigung für das erlittene Unrecht aussprach, sind die Wunden der Vergangenheit noch lange nicht verheilt. Wie 9News berichtet, ist die indigene Bevölkerung Australiens, die etwa 3% der Gesamtbevölkerung ausmacht, bis heute überproportional häufig von Inhaftierung und sozialen Problemen betroffen.

Die Proteste am Australia Day verdeutlichen die tiefen gesellschaftlichen Spaltungen in Australien und die Notwendigkeit einer offenen Auseinandersetzung mit der Geschichte des Landes. Während ein Teil der Bevölkerung den Tag unbeschwert feiert, fordern andere eine grundlegende Neubewertung des historischen Erbes und eine Anerkennung des Leids der indigenen Bevölkerung.

Verwendete Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-01/26/gedenken-an-kolonisierung-australia-day-sorgt-fuer-proteste

https://www.theguardian.com/australia-news/2024/jan/26/a-day-to-mourn-thousands-protest-against-australia-day-national-holiday

https://www.abc.net.au/news/2020-01-26/invasion-day-protests-call-for-australia-day-date-change/11900422

https://www.9news.com.au/national/thousands-gather-across-the-country-for-australia-day-protests/4957f5f8-f68e-453e-a5bf-1b0e36d3f59a

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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