Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn (DB) und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) für das Jahr 2025 haben begonnen. Wie die Zeit, unter Berufung auf die Deutsche Presse-Agentur (dpa), berichtet, fand die erste Tarifrunde am 28. Januar in Frankfurt am Main statt. Beide Seiten drängen auf einen schnellen Abschluss noch vor der Bundestagswahl, möglichst ohne Warnstreiks.
Die DB hat bereits in der ersten Runde ein Angebot vorgelegt. "Damit wollen wir ein klares Signal setzen für eine zügige Lösung", so Personalvorstand Martin Seiler laut dpa via Zeit Online. Konkrete Details zum Angebot wurden jedoch nicht genannt. Seiler betonte die Notwendigkeit von Planungssicherheit für die Beschäftigten und sieht gute Voraussetzungen für einen raschen Abschluss, da beide Seiten dies anstreben. Wie Deutschlandfunk meldet, bekräftigte Seiler, dass Mitarbeiter und Unternehmen Klarheit wollten.
Auch die EVG zeigt sich gesprächsbereit. Wie die Zeit, dpa zitierend, berichtet, betonte Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay die Bereitschaft der Gewerkschaft zu "zügigen und konstruktiven Verhandlungen". Die Beschäftigten bräuchten Klarheit in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Ein möglicher Streik ab April sei nur "das letzte Mittel", so Ingenschay. Ähnlich äußerte sich Ingenschay laut Deutschlandfunk, wo sie erklärte, ein Streik sei nur das letzte Mittel.
Die EVG fordert laut dgb.de 7,6 Prozent mehr Lohn, inklusive des neuen EVG-Zusatzgeldes. Für Schichtarbeiter fordert die Gewerkschaft zusätzlich 2,6 Prozent, die teilweise in freie Tage umgewandelt werden können. Wie der Merkur, ebenfalls dpa zitierend, berichtet, soll es für EVG-Mitglieder zudem eine Bonuszahlung von 500 Euro geben. Zusätzlich fordert die EVG Jobgarantien bis Ende 2027. Die Laufzeit des Tarifvertrags lässt die EVG offen. Verhandelt wird für rund 192.000 Beschäftigte. Laut der Website der Deutschen Bahn sind davon rund 65.000 Mitarbeiter in Bereichen tätig, in denen teilweise Tarifverträge der EVG und teilweise die der GDL Anwendung finden.
Wie die EVG auf ihrer Website erläutert, wurde die DB aufgefordert, die Verhandlungen bereits Ende Januar aufzunehmen. Die Mitgliederbefragung habe gezeigt, dass die EVG angesichts der wirtschaftlichen Lage und der politischen Diskussionen um die Zukunft der Bahn in die Offensive gehe. Man wolle verhindern, dass die Eisenbahner "zum Spielball politischer Auseinandersetzungen" würden, so die EVG.
Der aktuelle Tarifvertrag läuft noch bis Ende März. Die EVG hatte aufgrund der politischen Ungewissheit nach der Bundestagswahl um vorgezogene Verhandlungen gebeten. Die DB wiederum hat, wie die Zeit berichtet, Interesse an einem schnellen Abschluss, insbesondere wegen der laufenden Sanierung des Konzerns. In den kommenden zwei Wochen sind weitere Verhandlungsrunden geplant.
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