Die Finanzierung der Bayreuther Festspiele 2026 steht im Zeichen von Sparmaßnahmen. Das geplante Jubiläumsprogramm zum 150-jährigen Bestehen des Opern-Spektakels musste deutlich reduziert werden. Wie der Bayerische Rundfunk berichtete, waren ursprünglich alle zum Bayreuther Standard-Repertoire gehörenden Opern Richard Wagners sowie sein Frühwerk "Rienzi" geplant – insgesamt elf Opern. Diese ambitionierten Pläne erwiesen sich jedoch als finanziell nicht tragbar.
Wie die nmz berichtete, gaben die Bayreuther Festspiele im Dezember 2024 bekannt, dass sie aufgrund der aktuellen Kostenentwicklungen zu drastischen Einschnitten gezwungen seien. So fallen "Tristan und Isolde", "Die Meistersinger von Nürnberg", der "Lohengrin" unter Christian Thielemann und der "Tannhäuser" in der Regie von Tobias Kratzer aus dem Programm. Stattdessen werden sieben Opern aufgeführt, darunter eine Neuinszenierung von "Rienzi", Wiederaufnahmen von "Der fliegende Holländer" und "Parsifal" sowie ein "besonderer Ring des Nibelungen". Die Eröffnung der Festspiele soll mit Beethovens 9. Sinfonie erfolgen, die Wagner 1872 im Markgräflichen Opernhaus dirigierte.
Als Hauptgrund für die Sparmaßnahmen werden die gestiegenen Personalkosten aufgrund von Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst genannt. Wie die Mainpost unter Berufung auf die dpa berichtet, beträgt der Eigenfinanzierungsanteil der Festspiele mehr als 55 Prozent. Die restlichen Kosten werden von den Gesellschaftern getragen: der Bundesrepublik Deutschland, dem Freistaat Bayern, der Stadt Bayreuth und dem Förderverein "Gesellschaft der Freunde von Bayreuth". Doch wie die Festspiele mitteilten, sei es den Gesellschaftern aufgrund der allgemeinen Haushalts- und Wirtschaftslage nicht möglich, die Defizite auszugleichen.
Trotz der Sparmaßnahmen bot der Förderverein, die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth, eine zusätzliche Million Euro als zweckgebundene Spende an, wie die Zeit, ebenfalls unter Berufung auf die dpa, berichtete. Mit dem Geld sollten die Streichungen des "Tannhäuser" und "Lohengrin" rückgängig gemacht werden. Die Festspiele lehnten dies jedoch ab, da die Änderung des Spielplans bereits beschlossen und kommuniziert worden sei. Festspielsprecher Hubertus Herrmann erklärte gegenüber der dpa, man würde die Spende dennoch dankend annehmen und für das Rahmenprogramm des Jubiläumsjahres verwenden.
Bereits 2023 hatten die Bayreuther Festspiele einen Sparplan verabschiedet, der unter anderem eine Verkleinerung des Festspielchors vorsah. Wie das Bayreuther Tagblatt berichtet, belastet der finanzielle Mehrbedarf die Festspiele seit längerem.
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