19.10.2024
Berliner Zoo: Positive Entwicklungen beim neugeborenen Zwergflusspferd
Berliner Zoo: Kleines Zwergflusspferd ist wieder quietschfidel

Berliner Zoo: Kleines Zwergflusspferd ist wieder quietschfidel

Im Zoo Berlin hat sich die Situation rund um das neugeborene Zwergflusspferd, das am 3. Juni 2024 zur Welt kam, erheblich verbessert. Nach einer anfänglichen Phase der Besorgnis über eine beobachtete Lahmheit des rechten Hinterlaufs, die bei dem Jungtier festgestellt wurde, haben die Tierärzte des Zoos eine positive Prognose abgegeben. Die Verletzung, die sich als Riss in der rechten Beckenschaufel herausstellte, wird voraussichtlich ohne chirurgische Eingriffe heilen.

Gesundheitliche Herausforderungen und Betreuung

Nach eingehenden Untersuchungen in der hauseigenen Tierklinik wurde entschieden, dass das Zwergflusspferd in den ersten Wochen nach der Geburt möglichst wenig Bewegung haben sollte. Dr. Andreas Knieriem, der Zoodirektor, erklärte, dass die Knochen von Jungtieren in diesem Alter weich sind und daher schnell heilen können. Die Tierärzte haben das Jungtier und seine Mutter Debbie unter intensiver Beobachtung, um sicherzustellen, dass der Heilungsprozess reibungslos verläuft.

Die Rolle der Mutter

Debbie, die Mutter des Jungtieres, ist eine erfahrene Mutter; sie hat bereits in den Jahren 2004, 2007 und 2008 erfolgreich Jungtiere aufgezogen. Trotz der Verletzung des Kleinen zeigt Debbie ein fürsorgliches Verhalten, und das Jungtier trinkt regelmäßig. Die Tierpflegekräfte im Zoo Berlin sind optimistisch, dass das Tier in naher Zukunft gesund werden wird.

Das Zuhause des kleinen Hippos

Aktuell verbringen Debbie und ihr Jungtier die Zeit in einem geschützten Bereich des Zoos, wo sie vor neugierigen Blicken der Besucher geschützt sind. Aufgrund der Sicherheitsbedenken in den großen Badebecken ist der Zugang zu den Außenanlagen für das Jungtier derzeit noch nicht möglich. Es wird jedoch erwartet, dass das kleine Flusspferd im Laufe der Sommerferien die Außenanlagen beziehen kann, was es den Besuchern ermöglichen wird, das Tier zu sehen und mehr über diese seltene Tierart zu erfahren.

Internationale Aufmerksamkeit und Namenssuche

Das neugeborene Zwergflusspferd hat durch seine Geschichte in den sozialen Medien internationale Aufmerksamkeit erlangt. Der Zoo Berlin initiierte eine Namenssuche, zu der mehr als 20.000 Vorschläge aus der ganzen Welt eingegangen sind. Eine Jury wird die fünf besten Namensvorschläge auswählen, die dann dem Publikum zur Abstimmung vorgelegt werden. Dies zeigt nicht nur das Interesse an diesem besonderen Tier, sondern auch das Engagement der Öffentlichkeit für den Erhalt bedrohter Arten.

Die Bedeutung des Zwergflusspferds

Zwergflusspferde sind eine stark gefährdete Tierart. Laut der International Union for Conservation of Nature (IUCN) gibt es in ihrem natürlichen Lebensraum in Westafrika nur noch weniger als 2.500 ausgewachsene Tiere. Die größten Bedrohungen für diese Tiere sind Habitatverlust durch menschliche Aktivitäten wie Abholzung, Bergbau und landwirtschaftliche Nutzung. In Ländern wie Nigeria sind sie bereits ausgestorben, während sie in anderen Regionen wie der Elfenbeinküste, Guinea, Liberia und Sierra Leone noch existieren.

Der Zoo Berlin und der Artenschutz

Der Zoo Berlin spielt eine wichtige Rolle im Artenschutz und in der Erhaltung gefährdeter Tierarten. Seit 1921 hat der Zoo eine erfolgreiche Zucht von Zwergflusspferden initiiert. Mit modernen medizinischen Einrichtungen und einem engagierten Team von Tierärzten und Pflegern ist der Zoo in der Lage, den Tieren die bestmögliche Pflege zukommen zu lassen. Dies ist besonders wichtig für den Erhalt der genetischen Vielfalt und das Überleben dieser seltenen Art.

Fazit

Die positive Entwicklung des kleinen Zwergflusspferds im Zoo Berlin ist ein ermutigendes Zeichen für den Artenschutz. Die Kombination aus medizinischer Expertise, verantwortungsvoller Tierpflege und dem Engagement der Öffentlichkeit könnte dazu beitragen, dass diese seltene Tierart auch in Zukunft bestehen bleibt. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, nicht nur für die Gesundheit des Jungtieres, sondern auch für das Bewusstsein der Menschen für die Herausforderungen, denen sich bedrohte Tierarten gegenübersehen.

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