Rund 14.000 Menschen mussten am Sonntag, den 17. November 2024, in Osnabrück ihre Wohnungen verlassen. Grund dafür war der Verdacht auf mehrere Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg. Wie die Stadt Osnabrück auf ihrer Internetseite mitteilte, betraf die Evakuierung ein Gebiet im Radius von einem Kilometer um die Verdachtspunkte am Rande der Innenstadt. Die ZEIT berichtete ebenfalls über den Vorfall.
Das betroffene Gebiet umfasste Teile der Stadtteile Fledder und Schinkel sowie Bereiche der Innenstadt. Auch zwei Krankenhäuser und mehrere Altenpflegeeinrichtungen lagen innerhalb des Evakuierungsradius. Laut dpa mussten die Bewohner ihre Wohnungen bis 7 Uhr morgens verlassen haben, damit der Kampfmittelbeseitigungsdienst mit seiner Arbeit beginnen konnte. Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtete, organisierte die Bahn einen Schienenersatzverkehr, da der Osnabrücker Hauptbahnhof für die Dauer der Arbeiten gesperrt wurde.
Die Verdachtspunkte wurden bei Erkundungsarbeiten auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände entdeckt, auf dem ein neues Stadtviertel entstehen soll. Wie lange die Entschärfungs- oder Sprengarbeiten dauern würden, war zunächst unklar. Die Stadt Osnabrück rechnete mit einer Dauer zwischen einigen Stunden und bis zu Mitternacht. Für die betroffenen Anwohner wurde ein Evakuierungszentrum in einer Schule eingerichtet, wo Verpflegung bereitgestellt wurde. N-tv (n-tv) berichtete, dass die Stadt die Anwohner online über den Verlauf der Maßnahmen informierte.
Die Evakuierung stellte eine große logistische Herausforderung dar. Wie der NDR (NDR) berichtete, unterstützten Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks die Polizei, um Türen zu öffnen, falls Bewohner dem Evakuierungsaufruf nicht nachkamen. Die Polizei setzte auch Drohnen ein, um das Gebiet zu kontrollieren. Wer sich weigerte, seine Wohnung zu verlassen, musste mit einem Bußgeld rechnen.
Die Krankenhäuser im Evakuierungsgebiet, das Marienhospital und das Christliche Kinderhospital, wurden im Vorfeld der Maßnahmen weitgehend geräumt. Laut NDR wurden vor den Gebäuden Wassercontainer aufgestellt, um mögliche Druckwellen im Falle einer Sprengung abzufangen. Die Krankenhäuser außerhalb des Evakuierungsradius bereiteten sich darauf vor, Patienten aufzunehmen.
Die Stadt Osnabrück betonte, dass der Sonntag bewusst für die Bombenräumung gewählt wurde, um die Auswirkungen auf den Berufsverkehr und die Wirtschaft so gering wie möglich zu halten.