15.11.2024
Eingeschlossene Bergarbeiter in Südafrika Versorgung blockiert

Südafrikas Behörden gehen mit harten Methoden gegen illegale Goldgräber vor

In Südafrika verschärfen die Behörden ihren Kampf gegen illegale Goldgräber, die sogenannten Zama Zamas. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, sitzen derzeit etwa 4500 illegale Bergarbeiter in einer stillgelegten Goldmine fest. Die Regierung hat die Versorgung mit Essen und Wasser blockiert, um die Männer zum Verlassen der Mine zu zwingen.

Die Zama Zamas, oft Migranten aus benachbarten Ländern, graben in stillgelegten Minen nach Goldresten. Sie arbeiten häufig für kriminelle Syndikate, die komplexe Versorgungssysteme aufgebaut haben, damit die Arbeiter wochenlang unter Tage bleiben können. Die Arbeitsbedingungen sind extrem gefährlich, Unfälle und Todesfälle keine Seltenheit. Der illegale Bergbau verursacht zudem erhebliche wirtschaftliche Schäden und Umweltbelastungen.

Die Regierung begründet ihr hartes Vorgehen mit der Notwendigkeit, die Rechtsstaatlichkeit durchzusetzen. Ministerin Khumbudzo Ntshavheni erklärte laut FAZ, es sei nicht Aufgabe der Regierung, "Kriminellen zu helfen". Sie fügte hinzu, es sei zu gefährlich für die Polizei, die Mine zu betreten. Der Polizeiminister besuchte die Mine am Freitag.

Die Blockade der Versorgung hat heftige Proteste ausgelöst. Anwohner demonstrierten in der Nähe der Mine mit Schildern wie "Say no to smoke them out". Rechtsexperten verweisen auf die in der südafrikanischen Verfassung verankerten Menschenrechte. Ein Helfer berichtete der Polizei, dass viele der Eingeschlossenen zu schwach seien, um ohne Hilfe an die Oberfläche zu gelangen. Wie dpa meldet, bargen Anwohner am Donnerstag die erste Leiche eines Arbeiters.

Der Deutschlandfunk berichtete am 14.11.2024, dass die südafrikanische Menschenrechtskommission die Rechtmäßigkeit des Vorgehens der Regierung und der Polizei prüfen will. Der Spiegel ergänzte am selben Tag, dass die Polizei die Ausgänge der Mine umstellt hat und Angehörigen den Zugang verwehrt.

Die Polizeiaktion ist Teil der Operation "Vala Umgodi" (Schließe das Loch), die gegen den illegalen Bergbau gerichtet ist. Wie die FAZ berichtet, wurden seit Dezember bereits über 13.000 Menschen festgenommen. Anfang November verließen mehr als 1000 Zama Zamas eine andere Mine, nachdem die Polizei dort ebenfalls die Versorgung blockiert hatte. Sie wurden anschließend verhaftet.

Die Problematik des illegalen Goldabbaus ist in Südafrika weit verbreitet. Auf zahngold123.de wird die Zahl der illegalen Bergarbeiter auf über 30.000 geschätzt, wobei ein Großteil Migranten ohne gültige Papiere seien. Die Webseite beschreibt die gefährlichen Arbeitsbedingungen und die Ausbeutung durch kriminelle Syndikate. Auch Frauen und Kinder arbeiten in den Minen.

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