19.10.2024
Bonner Polizei setzt auf neue Spuren in alten Kriminalfällen
Aktenzeichen XY: Bonner Polizei rollt jahrzehntealte Fälle neu auf

Aktenzeichen XY: Bonner Polizei rollt jahrzehntealte Fälle neu auf

Die Bonner Polizei hat kürzlich zwei jahrzehntealte Kriminalfälle wieder aufgerollt, die seit vielen Jahren ungelöst sind. Diese Fälle werden in der kommenden Woche, am 11. September 2024, in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ vorgestellt. Die Ermittler hoffen, durch die Ausstrahlung neue Hinweise von der Bevölkerung zu erhalten, die zur Identifizierung der Tatverdächtigen führen könnten.

Der Fall des toten Säuglings

Ein besonders erschütternder Fall betrifft den Fund eines toten Säuglings, der am 10. Dezember 1987 am Rheinufer in Bonn entdeckt wurde. Ein Spaziergänger fand eine schwarze Stofftasche, die am Ufer des Rheins lag. In der Tasche befanden sich neben blutverschmierten Handtüchern auch der Leichnam eines neugeborenen Kindes. Rechtsmediziner stellten bei der Obduktion fest, dass der Säugling durch Fremdeinwirkung zu Tode gekommen war.

Die damaligen Ermittlungen konzentrierten sich auf schwangere Frauen, die keinen Nachweis über eine Geburt erbringen konnten. Diese Ermittlungen blieben jedoch ohne Erfolg. Die Polizei sucht nun nach Hinweisen zu einer Frau, die im Herbst oder Winter 1987 ohne fremde Hilfe entbunden hat. Die Ermittler hoffen, dass sich Personen melden, die möglicherweise Informationen zu diesem tragischen Fall haben.

Der Fall Claudia Wilbert

Der zweite Fall, der erneut untersucht wird, betrifft die 17-jährige Claudia Wilbert, deren Leiche am 30. März 1979 an einem Parkplatz bei Bad Münstereifel gefunden wurde. Zuletzt wurde sie gesehen, als sie am Abend des 28. März am Stadtpark in Rheinbach in ein helles Auto einstieg, dessen Fahrer zuvor bereits eine Mitschülerin belästigt hatte. Die genauen Umstände ihres Todes sind bis heute unklar.

Die Polizei bittet um Hinweise von Personen, die in den späten 1970er oder frühen 1980er Jahren in der Region ähnliche negative Erfahrungen mit einem Autofahrer gemacht haben oder jemanden kennen, der solche Erfahrungen gemacht hat. Diese Informationen könnten entscheidend sein, um den Fall aufzuklären.

Cold Cases in Nordrhein-Westfalen

In Nordrhein-Westfalen haben Polizeibehörden in den letzten Jahren begonnen, zahlreiche lange ungelöste Tötungsdelikte und Vermisstenfälle zu überprüfen. Diese Fälle, die als „Cold Cases“ bezeichnet werden, bieten auch Jahre oder Jahrzehnte nach den Taten noch die Möglichkeit, die Täter zu identifizieren. Die Ermittler nutzen moderne Technologien, wie Genanalysen, und setzen auf Öffentlichkeitsarbeit, um neue Hinweise zu erhalten.

In den letzten Jahren konnten durch diese Methoden einige alte Kriminalfälle aufgeklärt werden, was zu einer wachsenden Hoffnung führt, dass auch die beiden Fälle aus Bonn gelöst werden können. Die Bonner Polizei ist zuversichtlich, dass die Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ dazu beitragen kann, neue Informationen zu sammeln.

Aufruf zur Mithilfe

Die Polizei Bonn ruft die Bevölkerung auf, sich zu melden, wenn sie Informationen zu den beiden Fällen hat. Hinweise können unter der Telefonnummer 0228/150 oder per E-Mail an KK11.Bonn@polizei.nrw.de übermittelt werden. Die Ermittler sind dankbar für jede noch so kleine Information, die zur Aufklärung der Fälle beitragen könnte.

Fazit

Die Wiederaufnahme dieser zwei tragischen Fälle zeigt, dass die Polizei auch nach vielen Jahren nicht aufgibt und weiterhin nach Antworten sucht. Die Hoffnung auf neue Hinweise und die Möglichkeit, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen, bleibt bestehen. Die Bonner Polizei setzt auf die Unterstützung der Bevölkerung, um die Gerechtigkeit für die Opfer und ihre Familien zu erreichen.

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