19.10.2024
CDU Thüringen unter Voigt: Kurswechsel mit klarer Abgrenzung zu politischen Rändern
In Thüringen positioniert sich die CDU klar gegen eine Zusammenarbeit mit den politischen Rändern. Der Spitzenkandidat der Christdemokraten für die Landtagswahl, Mario Voigt, hat eine mögliche Koalition mit der AfD oder der Linkspartei entschieden ausgeschlossen. Dies bekräftigte er auf einer Landesvertreterversammlung in Ilmenau und stellte damit Weichen für den anstehenden Wahlkampf. Mario Voigt, der seit 2020 den Landespartei- und Fraktionsvorsitz innehat, sieht die CDU als Kraft für einen politischen Wechsel in Thüringen. Er kritisiert die aktuelle rot-rot-grüne Landesregierung und deren Politik scharf. Nach seiner Auffassung hätten die vergangenen Jahre unter Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) Thüringen in Bereichen wie Wirtschaftswachstum und Bildung zurückfallen lassen. Voigt plädiert für einen Kurs, der Familien, Fleißige und das Gesundheitssystem stärkt. Konkret fordert er, dass jeder Thüringer innerhalb von 20 Minuten einen Arzt oder eine Apotheke erreichen können soll. Die Thüringer CDU möchte nach Jahren in der Opposition wieder Regierungsverantwortung übernehmen. Voigt, der in Jena lebt und Vater zweier Kinder ist, hat sich mit einer klaren Absage an eine Koalition mit der AfD, deren Landesverband als rechtsextrem eingestuft wird und von Björn Höcke geführt wird, sowie mit der Linkspartei von Bodo Ramelow positioniert. Damit zieht die CDU eine deutliche Grenze zu den politischen Extremen. Die Haltung Voigts findet jedoch nicht durchweg Zustimmung in der eigenen Partei. So gab es Stimmen wie die des ehemaligen Partei- und Fraktionsvorsitzenden Mike Mohring, der eine flexiblere Haltung zur Verhinderung eines AfD-Ministerpräsidenten ins Spiel brachte. Mohring, der sich ebenfalls als Direktkandidat bei der Wahl aufstellen lassen will, steht allerdings nicht auf dem Listenvorschlag des Vorstandes der CDU. Die CDU Thüringen steht vor der Herausforderung, sich bei den Wählern als glaubwürdige Alternative zu präsentieren und sich von der Konkurrenz abzugrenzen. Die politische Landschaft in Thüringen ist geprägt von schwierigen Mehrheitsverhältnissen und einem starken AfD-Landesverband. In den Umfragen liegt die CDU hinter der AfD, aber noch vor der Linken. Die klare Haltung Voigts gegenüber möglichen Koalitionspartnern könnte die CDU in Thüringen festigen und ihr Profil als Partei der Mitte stärken. Jedoch bleibt abzuwarten, wie sich die politischen Konstellationen nach der Landtagswahl im September entwickeln werden und welche Auswirkungen Voigts Ausschluss von Koalitionen mit AfD und Linken auf die Regierungsbildung haben wird. Neben der Landespolitik richtet sich das Augenmerk der Thüringer CDU auch auf die Europawahl. Bei der Landesvertreterversammlung in Ilmenau wurden ebenfalls die Kandidaten für die Europawahl am 9. Juni gewählt. Thüringen steht somit ein spannendes Wahljahr bevor, in dem die CDU unter Führung von Mario Voigt einen politischen Wechsel anstrebt und sich klar von den Rändern des politischen Spektrums abgrenzt.
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