25.1.2025
Corona-Pandemie: Die fatale Isolation Sterbender
Isolation Todkranker in der Corona-Pandemie: Eine Retrospektive

Isolation Todkranker in der Corona-Pandemie: Eine Retrospektive

Fünf Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland stellt sich die Frage nach den Lehren aus dem Umgang mit der Krise, insbesondere im Hinblick auf die Isolation von Todkranken. Wie ein Interview mit dem Medizinethiker und ehemaligen Chefarzt Stephan Sahm in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.) zeigt, waren die Belastungen für Patienten, Angehörige und medizinisches Personal immens. Sahm, der bis April 2024 am Sana Klinikum Offenbach tätig war, beschreibt die Isolation von Patienten, die Schutzkleidung und die vielen Regeln als enorme Mehrbelastung für das Krankenhauspersonal. Besonders tragisch waren Fälle, in denen Krebspatienten, die bereits auf dem Weg der Besserung waren, an einer Covid-Infektion starben. Die F.A.S. berichtet weiter, dass die soziale Isolation von Todkranken in der Anfangsphase der Pandemie durch strenge Besuchsverbote verschärft wurde. Sahm kritisiert diese Praxis als falsch und betont den Ermessensspielraum, den medizinische Einrichtungen hatten. Im angegliederten Hospiz des Sana Klinikums habe man nach kreativen Lösungen gesucht, um Angehörigen den Abschied zu ermöglichen und Sterbenden Beistand zu leisten. Wie die F.A.S. berichtet, rief man Angehörige an, wenn sich der Zustand ihrer Liebsten verschlechterte, und ermöglichte ihnen unter strengen Schutzmaßnahmen den Besuch. Die Auswirkungen der Isolation auf die psychosoziale Gesundheit älterer Menschen wurden auch in einer qualitativen Studie der Universität Leipzig untersucht, deren Ergebnisse im Ärzteblatt veröffentlicht wurden. Die Studie, die zwischen Mai und Juni 2020 durchgeführt wurde, zeigt, dass ältere Menschen zwar überwiegend mit der Situation umgehen konnten, aber die Schließung von Begegnungsstätten kritisch sahen. Auch die Morgenpost berichtet über die negativen Folgen der Isolation in Pflegeheimen. Ein Report der Charité, der auf Befragungen von Heimleitungen basiert, belegt, dass die Schutzmaßnahmen zu Einsamkeit, Isolation und in einigen Fällen sogar zum Tod durch Einsamkeit führten. Ein systematischer Review im "Journal of Hospital Infection" aus dem Jahr 2010, also lange vor der Corona-Pandemie, bestätigt die negativen Auswirkungen von Isolation auf hospitalisierte Patienten. Die Analyse verschiedener Studien zeigt, dass Isolation zu Depressionen, Angstzuständen und Wut führen kann. Auch die Patientensicherheit sei beeinträchtigt, da medizinisches Personal weniger Zeit mit isolierten Patienten verbringe. Sahm plädiert im F.A.S.-Interview dafür, aus den Erfahrungen der Pandemie zu lernen und für zukünftige Krisen besser vorbereitet zu sein. Er betont die Notwendigkeit von flexiblen Handlungskonzepten und die Bedeutung des sozialen Lebens. Auch die Frage der globalen Gerechtigkeit müsse in zukünftigen Pandemien stärker berücksichtigt werden. Die Covax-Initiative, die Impfstoffe für ärmere Länder bereitstellen sollte, sei letztlich gescheitert, da viele Staaten ihre Beiträge nicht zahlten.

Verwendete Quellen:

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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