Dänemark plant, seine militärischen Kapazitäten in der Arktis, insbesondere rund um Grönland, deutlich zu erhöhen. Wie Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen auf einer Pressekonferenz bekannt gab, sind Investitionen in Höhe von 14,6 Milliarden dänischen Kronen (umgerechnet etwa 1,95 Milliarden Euro) vorgesehen. Wie die Welt, t-online und der ORF berichten, sollen drei neue Schiffe für die arktische Marine, zwei zusätzliche Langstreckendrohnen sowie Satelliten zur verbesserten Überwachung beschafft werden.
Diese Ankündigung erfolgt vor dem Hintergrund der wiederholten Gebietsansprüche von US-Präsident Donald Trump auf Grönland, wie die FAZ berichtet. Die strategisch wichtige Insel, die zwar autonom ist, aber zum Königreich Dänemark gehört, beherbergt einen US-Luftwaffenstützpunkt mit Frühwarnsystem für ballistische Raketen. Grönlands Hauptstadt Nuuk ist geographisch näher an New York gelegen als an Kopenhagen.
Dänemark trägt die Verantwortung für die Sicherheit und Verteidigung Grönlands, verfügt dort aber bisher nur über begrenzte Ressourcen. Wie die Salzburger Nachrichten berichten, besteht die derzeitige Ausstattung aus vier veralteten Inspektionsschiffen, einem Challenger-Überwachungsflugzeug und zwölf Hundeschlittenpatrouillen, die ein Gebiet von der vierfachen Größe Frankreichs überwachen sollen.
Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen reist im Kontext der Situation zu Gesprächen nach Berlin, Paris und Brüssel, um mit Bundeskanzler Olaf Scholz, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und NATO-Generalsekretär Mark Rutte zu beraten. Wie der Deutschlandfunk berichtet, zielt dies auf die Stärkung der europäischen Einheit ab.
Die beschlossenen Investitionen sind Teil eines größeren Verteidigungsbudgets, das Dänemark im vergangenen Jahr verabschiedet hat. Nach einem Jahrzehnt der Kürzungen wurden 190 Milliarden dänische Kronen (rund 25,5 Milliarden Euro) über einen Zeitraum von zehn Jahren für das Militär bereitgestellt, wovon ein Teil für die Arktis vorgesehen ist.
Verwendete Quellen:
FAZ