1.11.2024
Desinformationskampagne im US-Wahlkampf Georgias Wahlleiter warnt vor russischer Einmischung

US-Wahl 2024: Wahlleiter von Georgia warnt vor russischer Einmischung

Wenige Tage vor der US-Präsidentschaftswahl schlägt der Wahlleiter von Georgia, Brad Raffensperger, Alarm. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, warnt er vor russischer Einmischung in den Wahlprozess. Raffensperger erklärte, sein Büro sei auf ein gefälschtes Video aufmerksam geworden, das angeblich einen haitianischen Einwanderer mit mehreren Ausweisen aus Georgia zeigt, der behauptet, mehrfach gewählt zu haben. "Das ist falsch und ein Beispiel für gezielte Desinformation", so Raffensperger laut FAZ. Er vermutet russische Trollfarmen hinter der Aktion und hat Online-Plattformen wie X dazu aufgerufen, das Video zu entfernen.

Das Video, das weiterhin online zirkuliert, zeigt einen Mann, der behauptet, mit gefälschten Dokumenten mehrfach für Kamala Harris gestimmt zu haben. Die Behörden in Georgia haben die gezeigten Führerscheine überprüft und konnten laut Berliner Tageszeitung keine Übereinstimmung mit den Wählerregistern feststellen. Die Ausweise seien gefälscht. Experten, wie der Desinformationsforscher Darren Linvill von der Clemson University, sehen Parallelen zu früheren Aktionen der russischen Propagandagruppe Storm-1516, die bereits in der Vergangenheit Desinformationskampagnen gegen Harris und ihren Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz betrieben haben soll, wie die Berliner Tageszeitung berichtet.

Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat die Wähler vor möglichen Kürzungen in der Gesundheitsversorgung gewarnt, sollte Donald Trump die Wahl gewinnen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, erinnerte Harris in Wisconsin daran, dass Trump während seiner Amtszeit versucht hatte, den Affordable Care Act, auch bekannt als Obamacare, aufzuheben. Trump reagierte prompt auf die Warnung und bestritt auf Truth Social, jemals die Abschaffung des Programms erwogen zu haben.

Unterdessen hat Donald Trump den Fernsehsender CBS verklagt, wie verschiedene Medien, darunter die Tagesschau und die Süddeutsche Zeitung, berichten. Trump wirft CBS vor, ein Interview mit Kamala Harris manipuliert zu haben, indem zwei unterschiedliche Antworten von Harris auf eine Frage zum Krieg zwischen Israel und der Hamas ausgestrahlt wurden. Trump fordert Schadenersatz in Höhe von zehn Milliarden Dollar. CBS weist die Vorwürfe zurück und erklärt die Segmentierung des Interviews mit zeitlichen Beschränkungen der Sendung. Experten halten die Erfolgsaussichten der Klage für gering und vermuten einen politischen Schachzug kurz vor der Wahl.

Der Wahlkampf spitzt sich in den Swing States weiter zu. Wie die Zeit berichtet, liefern sich Harris und Trump dort ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Georgia gilt als einer dieser entscheidenden Staaten, in denen das Ergebnis der Wahl am 5. November noch offen ist.

Quellen:

Weitere
Artikel