19.10.2024
Die Linke auf dem Weg zur Einigkeit

Parteitag der Linken: Ein Schritt in Richtung Geschlossenheit?

Die Linke hat auf ihrem Bundesparteitag in Halle (Saale) die Weichen für die Zukunft gestellt. Mit Ines Schwerdtner und Jan van Aken übernimmt ein neues Führungsduo die Partei inmitten einer turbulenten Phase. Nach dem Abgang von Sahra Wagenknecht und der Gründung des BSW steht die Linke vor der Herausforderung, sich neu zu positionieren und verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen.

Der Parteitag war von dem Bestreben geprägt, Geschlossenheit zu demonstrieren. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtet, gelang es, einen Eklat bei der Debatte um den Nahost-Krieg zu vermeiden, die im Vorfeld für Besorgnis gesorgt hatte.

Jan van Aken, der neue Parteivorsitzende, betonte in seiner Bewerbungsrede die Notwendigkeit, interne Streitigkeiten zu beenden: „Wenn ihr mich wählt, dann kriegt ihr nicht nur den netten Jan von nebenan, die Friedenstaube im Kapuzenpulli. Ihr kriegt dann auch einen Jan, der klar sagt: Jetzt ist Schluss mit Zoff.“ (FAZ)

Tatsächlich konnte ein Kompromissantrag zum Nahost-Konflikt verabschiedet werden, der einen sofortigen Waffenstillstand und die Freilassung aller Geiseln fordert. Der Antrag, der mit großer Mehrheit angenommen wurde, verurteilt jede Form von Antisemitismus und Rassismus und spricht sich für Solidarität mit allen Opfern aus.

Die Wahl des neuen Führungsduos erfolgte mit klaren Mehrheiten. Van Aken erhielt 88 Prozent der Stimmen, Schwerdtner 79,8 Prozent. Beide stehen vor der Herausforderung, die Partei in den kommenden Monaten zu einen und für die Bundestagswahl 2025 zu rüsten.

In ihrer Bewerbungsrede betonte Schwerdtner die Bedeutung sozialer Themen und die Notwendigkeit, das Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen. Sie sprach sich für eine klare Positionierung der Partei, eine Fokussierung auf zentrale Themen und Glaubwürdigkeit in der politischen Arbeit aus.

Die Linke steht vor großen Herausforderungen. Der Abgang von Sahra Wagenknecht und die Gründung des BSW haben tiefe Gräben hinterlassen. Ob es dem neuen Führungsduo gelingt, die Partei zu einen und wieder als politische Kraft zu etablieren, wird sich in den kommenden Monaten und Jahren zeigen.

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