15.11.2024
Dieselzüge als Übergangslösung im Taunus

Dieselzüge ersetzen Wasserstoffzüge im Taunus

Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) setzt ab Januar 2025 wieder auf Dieselzüge auf der Taunusbahnlinie RB15 zwischen Bad Homburg und Brandoberndorf. Wie die Zeit (Zeit Online, 15.11.2024) berichtet, sollen 16 Dieseltriebwagen die störanfälligen Wasserstoffzüge des Herstellers Alstom ersetzen. Derzeit gilt auf der Strecke ein Notfahrplan, der auch den Einsatz von Ersatzbussen vorsieht.

Die Anmietung der Dieselzüge ist bis Ende 2025 geplant. Die Kosten für die Ersatzfahrzeuge trägt Alstom. Die Entscheidung für diesen Schritt ist das Ergebnis monatelanger Bemühungen, eine Lösung für die anhaltenden Probleme mit den Wasserstoffzügen zu finden.

Das gescheiterte Wasserstoff-Projekt

Ursprünglich sollte im Dezember 2022 die weltweit größte Flotte von Wasserstoffzügen im Taunusnetz starten. Doch das Projekt war von Anfang an mit Schwierigkeiten behaftet. Die Auslieferung der Züge verzögerte sich, und der Betrieb erwies sich als unzuverlässig. Auch auf der Linie RB16 zwischen Friedberg und Friedrichsdorf fahren bereits Dieselzüge als Ersatz. Lediglich auf der RB12 zwischen Königstein und Frankfurt sind weiterhin Wasserstoffzüge im Einsatz.

Während die Dieselzüge auf der RB15 verkehren, will Alstom die fehlerhaften Komponenten der Wasserstoffzüge generalüberholen. Der RMV hofft, so die Zeit Online, "über das Jahr 2025 hinaus einen dauerhaft zuverlässigen Betrieb im Taunusnetz" zu gewährleisten.

Scharfe Kritik an Alstom

Der RMV-Aufsichtsratschef und Landrat des Hochtaunuskreises, Ulrich Krebs (CDU), kritisiert Alstom scharf. Die Dieselzüge sicherten zwar die Verlässlichkeit des Fahrtenangebots, seien aber langfristig keine Lösung. Alstom habe mit der zweijährigen Pannenserie dem Vertrauen in neue Antriebsarten geschadet, so Krebs laut Zeit Online.

RMV-Geschäftsführer Knut Ringat erklärte, dass im Sommer ein zuverlässiger Betrieb erreicht worden sei, im Spätsommer jedoch erneut technische Probleme aufgetreten seien. Alstom habe Maßnahmen ergriffen, um ausreichend Wasserstoffzüge für den Notfahrplan bereitzustellen. Die Produktion von Ersatzteilen wurde erhöht, und das Werkstattpersonal arbeitet in zusätzlichen Schichten.

Ringat fordert von Alstom, das kommende Jahr zu nutzen, um die Flotte dauerhaft zuverlässig zu machen. Auch die Fahrgastinformation soll verbessert werden. Dafür wurden zehn neue Anzeigetafeln für sechs Bahnhöfe der RB15 beschafft.

Quellen:

Weitere
Artikel