Die Zukunft des Deutschlandtickets schien nach dem Bruch der Ampel-Koalition ungewiss. Nun signalisiert die Unionsfraktion im Bundestag jedoch ihre Zustimmung zu einer Gesetzesänderung, die die Finanzierung des 49-Euro-Tickets für das Jahr 2025 sichern soll. Wie die ZEIT berichtet, soll die Zustimmung noch vor Weihnachten erfolgen (ZEIT ONLINE). Der stellvertretende Fraktionschef Ulrich Lange (CSU) bestätigte, dass die notwendigen Beschlüsse erst nach der Vertrauensfrage des Kanzlers gefasst werden. Die Minderheitsregierung von Olaf Scholz ist auf die Unterstützung anderer Fraktionen angewiesen, um im Bundestag Beschlüsse fassen zu können.
Im Kern geht es um die Verwendung von Restmitteln des Bundes aus dem Jahr 2023, die für den öffentlichen Nahverkehr vorgesehen waren. Laut Unionskreisen sind diese Mittel derzeit gesperrt und können erst nach einer Änderung des Regionalisierungsgesetzes freigegeben werden. Lange betonte, dass die Länder diese Mittel behalten und für den Nahverkehr, und damit auch für das Deutschlandticket, verwenden sollen. „Damit ist das Deutschlandticket im Jahr 2025 gesichert“, so Lange laut NDR (NDR). Die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Isabel Cademartori, zeigte sich zufrieden mit der Entscheidung der Union.
Während die Finanzierung für 2025 nun gesichert scheint, bleibt die Zukunft des Deutschlandtickets ab 2026 offen. CDU-Chef Friedrich Merz bestätigte zwar, dass die Union den Erhalt eines bundesweiten Nahverkehrstickets anstrebe, erwartet aber „schwierige Verhandlungen“ über die Finanzierung. Wie der BR berichtet, betonte Merz, dass die Organisation des Regionalverkehrs primär in der Verantwortung der Länder liege, der Bund aber eine Mitfinanzierungsverpflichtung habe (BR24). Dagegen forderte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) eine vollständige Kostenübernahme durch den Bund. Ähnlich äußerte sich auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der die Zukunft des Tickets an eine komplette Finanzierung durch den Bund knüpfte. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) begrüßte die Zustimmung der Union und betonte die Wichtigkeit des Deutschlandtickets. Er mahnte jedoch an, dass der Bund sich weiterhin finanziell beteiligen müsse.
Ab 2025 soll der Preis des Deutschlandtickets von 49 Euro auf 58 Euro steigen. Bund und Länder sollen dann jeweils 1,5 Milliarden Euro zur Finanzierung beitragen. Die Verkehrsminister der Länder hatten sich bereits auf diese Preiserhöhung verständigt. Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) betonte im NDR Interview die Bedeutung von Investitionen in die Infrastruktur, um den Erfolg des Deutschlandtickets zu gewährleisten.
Die Verkehrsminister der SPD-geführten Länder Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Hamburg hatten auf eine schnelle Klärung der Finanzierung gedrängt. Sie forderten die Übertragung der nicht genutzten Regionalisierungsmittel ins kommende Jahr, um das Deutschlandticket zu sichern. Auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing sprach sich für den Erhalt des Tickets aus.
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