Die Digitalisierungswelle hat längst auch die traditionell eher konservative Jurisprudenz erfasst. In Deutschland zeigt sich dieser Trend nicht zuletzt in den Gerichtssälen, wo vermehrt moderne Kommunikationsmittel wie Videokonferenztechnik zum Einsatz kommen. Die Bundesregierung treibt mit dem "Digitalpakt für die Justiz" die Digitalisierung der Justiz voran, um den Herausforderungen des digitalen Zeitalters gerecht zu werden und die Effizienz der Rechtspflege zu steigern. Diese Entwicklungen haben auch Auswirkungen auf die Ausbildung angehender Juristinnen und Juristen. Aktuelle Umfragen und Studien verdeutlichen, dass ein signifikanter Anteil der Richterschaft eine Modernisierung des Jurastudiums fordert, um die zukünftigen Juristen besser auf die digitalisierte Arbeitswelt vorzubereiten. Laut einer Umfrage sprechen sich etwa drei Viertel der Richterinnen und Richter für eine stärkere Integration von digitalen Medien und Technologien in der juristischen Ausbildung aus. Bislang gehören Computer, Tablets und moderne Videotechnik zwar zum Arbeitsalltag vieler Juristinnen und Juristen, allerdings fühlt sich über die Hälfte von ihnen im Umgang mit digitalen Medien nicht ausreichend unterstützt. Die Beherrschung neuer Technologien und ein sicherer Umgang mit den digitalen Werkzeugen gelten als immer wichtiger, um den Anforderungen der modernen Rechtspflege entsprechen zu können. Eine weitere Studie zeigt, dass zwei von drei Richterinnen und Richtern davon ausgehen, dass die Digitalisierung der Verhandlungssäle den finanziellen Aufwand für alle Prozessbeteiligten reduzieren wird, während gut ein Drittel erwartet, dass sich die Abläufe an den deutschen Gerichten durch digitale Prozesse vereinfachen lassen. Die Berliner Firma Arktis IT Solutions hat als Systemhaus bereits Erfahrungen mit der Digitalisierung von Gerichtssälen gesammelt. So hat das Unternehmen beispielsweise in Baden-Württemberg und Sachsen Aufträge zur Digitalisierung von bis zu 500 bzw. 200 Sitzungssälen erhalten. Mit der Installation moderner Kommunikationstechnik und der Digitalisierung von über 300 Gerichtssälen hat Arktis IT Solutions sich als einer der führenden Partner in diesem Bereich etabliert. Die Akzeptanz für die Digitalisierung in der Justiz ist somit vorhanden, und es besteht ein klarer Wunsch nach einer Modernisierung der juristischen Ausbildung. Allerdings bedarf es weiterer struktureller Anpassungen sowohl im juristischen Studium als auch in den Verhandlungssälen, um die digitalen Möglichkeiten voll ausschöpfen zu können. Die Herausforderung für die Hochschulen und die Justizverwaltung liegt darin, die Juristenausbildung an die neuen Realitäten anzupassen und gleichzeitig die Qualität der Rechtsprechung und Rechtsausbildung zu wahren.