19.10.2024
Diplomatischer Aufruf im Libanon-Konflikt: US-Außenminister fordert Lösung

Krieg in Nahost: US-Außenminister dringt auf diplomatische Lösung im Libanon-Konflikt

Am späten Sonntagabend hat das israelische Militär nach eigenen Angaben mehrfachen Beschuss aus Libanon abgewehrt. Demnach seien 20 Geschosse aus dem Nachbarland über die Grenze abgefeuert worden, die meisten davon seien abgefangen worden. Verletzte gibt es den israelischen Behörden zufolge nicht. Der Beschuss ist nur die letzte Episode vieler Auseinandersetzungen zwischen der israelischen Armee und der libanesischen Hisbollah-Miliz.

Auch deswegen hat US-Außenminister Antony Blinken nun zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts aufgerufen. Bei einem Treffen mit Israels nationalem Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi und dem israelischen Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, habe Blinken über die Wichtigkeit gesprochen, „eine weitere Eskalation entlang der israelisch-libanesischen Grenze zu vermeiden“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller.

Israel und die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah liefern sich seit Beginn des Gaza-Kriegs nahezu täglich Gefechte. In Orten beiderseits der Grenze haben rund 150 000 Menschen die Kampfzone verlassen. Immer wieder wird vor der Ausweitung zu einem regionalen Konflikt gewarnt. Israel will, dass sich die Hisbollah hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht - so wie es eine UN-Resolution vorsieht. Die vom Iran unterstützte Miliz will mit dem Beschuss aber erst aufhören, wenn es einen Waffenstillstand im Gazastreifen gibt.

Blinken habe mit seinen israelischen Gesprächspartnern erörtert, wie wichtig es sei, „eine diplomatische Lösung zu finden, die es sowohl israelischen als auch libanesischen Familien ermöglicht, in ihre Häuser zurückzukehren“, sagte Miller. Zugleich habe Blinken das unbedingte Engagement der Vereinigten Staaten für die Sicherheit Israels unterstrichen. Zudem sei es um „praktische Lösungen“ für noch offene Fragen in den laufenden indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe und Geiselfreilassung im Gaza-Krieg gegangen.

EU verhängt weitere Sanktionen gegen jüdische Siedler

Wegen "schwerer und systematischer Menschenrechtsverletzungen" im Westjordanland und in Ost-Jerusalem hat die Europäische Union Sanktionen gegen weitere fünf Personen und drei Organisationen angekündigt. Auf der aktuellen Liste stehen den Angaben zufolge unter anderen Ben-Zion Gopstein und Isaschar Manne sowie die Gruppe Tzav 9. Letztere habe wiederholt Hilfslieferungen in den Gazastreifen blockiert.

Die EU verhängt weitere Sanktionen gegen jüdische Siedler, um die Eskalation im Nahen Osten zu vermeiden. Doch die Hisbollah und Hamas drohen weiter mit Angriffen auf Israel.

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