19.10.2024
Einsturz einer Eishöhle in Island löst Rettungsoperation aus

Island: Verletze und Vermisste nach Einsturz von Eishöhle

Am Breidamerkurjökull-Gletscher im Süden von Island ereignete sich ein tragisches Unglück, als eine Eishöhle während einer geführten Tour einstürzte. Mindestens eine Person kam dabei ums Leben, während zwei weitere noch vermisst werden. Die Gruppe, bestehend aus 25 Touristen, war unter der Leitung eines erfahrenen Guides unterwegs, als das Unglück am Sonntag eintrat.

Berichten zufolge waren die Bedingungen auf dem Gletscher äußerst herausfordernd. Dutzende Rettungskräfte, darunter spezialisierte Höhlenretter und zwei Hubschrauber, wurden mobilisiert, um die vermissten Personen zu suchen und die Verletzten zu retten. Eine Sprecherin der Behörden erklärte, dass die Rettungsoperation durch die schwierigen Bedingungen auf dem Gletscher erheblich erschwert wurde.

Ein Tourist, der kurz vor dem Einsturz die Höhle besichtigt hatte, äußerte sich zu den Gegebenheiten. Er berichtete, dass die Höhle nur drei bis fünf Meter tief war. Dies wirft Fragen zur Stabilität solcher Eishöhlen auf, die in der Region als beliebtes Touristenziel gelten. Der Breidamerkurjökull-Gletscher ist Teil der beeindruckenden Gletscherlagune Jökulsarlon, die für ihre schwimmenden Eisberge bekannt ist und häufig von Touristen besucht wird.

Die Rettungsarbeiten gestalteten sich als äußerst schwierig. Ein leitender Polizist, Sveinn Kristján Rúnarsson, erklärte, dass die Einsatzkräfte kein schweres Bergungsgerät auf den Gletscher bringen konnten und die Suche nach den Vermissten größtenteils von Hand durchgeführt werden musste. Bis zum Montagmorgen gab es noch keinen Kontakt zu den im Eis eingeschlossenen Personen, was die Besorgnis um deren Wohlergehen verstärkt.

Die beiden bereits geborgenen Touristen erlitten schwere Verletzungen und wurden umgehend in ein Krankenhaus in der Hauptstadt Reykjavik geflogen. Für weitere Verletzte standen drei Hubschrauber bereit, um schnellstmöglich Hilfe zu leisten.

Das Unglück hat die Aufmerksamkeit auf die Sicherheitsvorkehrungen bei geführten Touren durch Eishöhlen gelenkt. In den letzten Jahren sind solche Touren in Island zunehmend populär geworden, da die einzigartigen Eisformationen und die atemberaubende Landschaft viele Besucher anziehen. Dennoch ist die Natur in dieser Region unberechenbar, und die Gefahren, die mit dem Besuch von Eishöhlen verbunden sind, sollten nicht unterschätzt werden.

Die Gletscherregion Islands ist nicht nur für ihre natürliche Schönheit bekannt, sondern auch für ihre geologischen Aktivitäten, darunter Vulkanausbrüche und Erdbeben. Diese Faktoren können die Stabilität von Eishöhlen erheblich beeinflussen und stellen ein zusätzliches Risiko für Touristen dar.

Die Behörden haben angekündigt, die Sicherheitsstandards für geführte Touren in Eishöhlen zu überprüfen, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden. Die laufenden Rettungsoperationen und die Suche nach den vermissten Personen stehen weiterhin im Mittelpunkt der Berichterstattung, während die Gemeinschaft in Island um die Betroffenen trauert und auf eine positive Wende hofft.

Die Region um den Breidamerkurjökull-Gletscher bleibt ein beliebtes Ziel für Touristen, doch die jüngsten Ereignisse werfen einen Schatten auf die Schönheit und die Gefahren, die die isländische Natur birgt. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um zu klären, ob die vermissten Personen gefunden werden können und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit in dieser beeindruckenden, aber gefährlichen Umgebung zu gewährleisten.

Die Berichterstattung über das Unglück wird fortgesetzt, während die Rettungsteams unermüdlich arbeiten, um die vermissten Personen zu finden und die Sicherheit der Touristen in der Region zu gewährleisten.

Quellen: FAZ, dpa, RÚV

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