October 1, 2024
Erinnerungen an die Teilung: Neue Plattform für Zeitzeugenberichte zur innerdeutschen Grenze

Die ehemalige innerdeutsche Grenze zwischen Hessen und Thüringen war Schauplatz zahlreicher Fluchtversuche und familiärer Trennungen. Um die Erinnerung an diese Zeit wachzuhalten, hat die Hessische Landeszentrale für politische Bildung (HLZ) eine neue Website mit dem Namen "zeitzeugenmemorial.de" ins Leben gerufen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, soll die Website am 3. Oktober unter dem Motto "Erinnern – Bewahren – Verstehen" online gehen.

Auf der Website werden Videointerviews mit zwölf Zeitzeuginnen und Zeitzeugen präsentiert, die ihre persönlichen Erfahrungen an der ehemaligen Grenze teilen. Unter ihnen befindet sich auch Ursel Lange, die im thüringischen Asbach geboren wurde. In einem Interview berichtet sie von der Zwangsaussiedlung ihrer Großmutter und Tante im Jahr 1952. Die Behörden wollten Lange damals vom Ort des Geschehens fernhalten, doch ihre Tante bestand darauf, dass sie blieb, um als Zeitzeugin zu fungieren.

Ziel des Projekts ist es laut HLZ, persönliche Erinnerungen an die deutsche Teilung und den Kalten Krieg an der hessisch-thüringischen Grenze zu bewahren und zu vermitteln. Die Zeitzeugen berichten von ihren Erlebnissen mit Fluchtversuchen in den Westen, Zwangsaussiedlung aus dem Sperrgebiet an der Grenze ins Landesinnere der DDR und dem Leben an der Nahtstelle zwischen Ost und West.

Die Website richtet sich neben der breiten Öffentlichkeit und der Wissenschaft insbesondere an Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler. Ihnen stellt die HLZ kostenloses Unterrichtsmaterial sowie ein Lexikon mit Begriffen zur Geschichte der DDR und der Aufarbeitung der SED-Diktatur zur Verfügung. Das Portal soll schrittweise erweitert werden und ist auf der Suche nach weiteren Zeitzeuginnen und Zeitzeugen.

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