Die Weinlese im sächsischen Elbtal ist nach fast sechs Wochen abgeschlossen. Wie erwartet fiel die Ernte aufgrund der Spätfröste im April deutlich geringer aus als in den Vorjahren. Der Weinbauverband Sachsen rechnet mit einer Gesamtmenge von etwa 800.000 Litern, was lediglich 20 bis 30 Prozent einer normalen Ernte entspricht. „Der Großteil der Winzer ist noch im September fertig geworden“, sagte Felix Hößelbarth, Vorsitzender des Weinbauverbandes Sachsen. Trotz der geringen Menge zeigen sich die Winzer zufrieden mit der Qualität der Trauben. Das trockene und sonnige Wetter der vergangenen Wochen habe den Früchten eine gesunde Reife beschert, so Hößelbarth. „Keine Fäule, wunderbare, gesunde Trauben.“
Die Weinlese startete in diesem Jahr rund zwei Wochen früher als üblich, bereits Ende August. Aufgrund der unterschiedlichen Reifegrade der Trauben und des Wiederaustriebs nach den Spätfrösten zog sich die Erntezeit jedoch in die Länge. Schon früh war klar, dass die Wetterkapriolen zu erheblichen Ernteeinbußen führen würden. „Wir haben um jede Rebe gekämpft“, sagte Martin Junge vom Sächsischen Staatsweingut Schloss Wackerbarth. Dennoch liegt der Ertrag nur bei etwa 20 Prozent eines normalen Jahres.
Trotz der Verluste müssen Weinliebhaber laut Hößelbarth nicht befürchten, dass die Gläser leer bleiben. Dank der guten Ernten der Vorjahre seien die Bestände ausreichend gefüllt. „Wir sind lieferfähig“, so Hößelbarth. Die Winzer seien optimistisch, dass der Jahrgang 2024 trotz der schwierigen Bedingungen qualitativ hochwertig ausfallen wird. „Reife gesunde Trauben geben einen guten Jahrgang“, ist Hößelbarth überzeugt.
Auch in Radebeul, wo die Weinlese noch bis nächste Woche andauert, zeigt man sich zufrieden mit der Qualität der Trauben. Hohe Mostgewichte, niedrige Säure und ein passendes Aroma seien eine gute Basis für die Kellermeister, um daraus die für das Anbaugebiet typischen Weine zu keltern, sagte Junge. „Feinfruchtig, elegant und von Finessse“.
Ein weiterer positiver Aspekt des diesjährigen Weinjahres: Die Rebstöcke konnten sich aufgrund der geringeren Traubenlast gut erholen und sind „voller Vitalität“, so Hößelbarth. „Für 2025 gehen wir mit sehr gut versorgten, kräftigen Reben in die Saison.“ Beste Voraussetzungen also für einen guten Jahrgang 2025.
Quelle: dpa Sachsen