Das Konzept des „Financial Wellbeing“, also des finanziellen Wohlbefindens, gewinnt in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Während es in den USA, wie die FAZ berichtet, bereits weit verbreitet ist, erkennen auch deutsche Arbeitgeber langsam den Wert finanzieller Sicherheit für ihre Mitarbeiter. Studien in den USA zeigen, laut FAZ, einen positiven Zusammenhang zwischen finanzieller Sicherheit und Produktivität.
Financial Wellbeing umfasst jedoch mehr als nur ein hohes Einkommen. Es geht um das Gefühl der Kontrolle über die eigenen Finanzen, die Fähigkeit, finanzielle Ziele zu erreichen und unerwarteten Ausgaben standzuhalten. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die finanzielle Bildung, die, wie die Stiftung "Deutschland im Plus" betont, für ein selbstbestimmtes Leben unerlässlich ist. Finanzkompetenz wird hier als Lebenskompetenz verstanden, die die Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht.
Die aktuelle Situation der Einkommensverteilung in Deutschland wird vom Statistischen Bundesamt (Destatis) erfasst. Die Daten zeigen, dass es nach wie vor Ungleichheiten gibt. Der Gini-Koeffizient, ein Maß für die Ungleichheit der Einkommensverteilung, wird vom Destatis veröffentlicht. Auch die Verteilung des Vermögens, die im Bericht „Gut leben in Deutschland“ der Bundesregierung thematisiert wird, ist ungleichmäßiger verteilt als das Einkommen.
Die Stiftung "Deutschland im Plus" bietet verschiedene Angebote zur finanziellen Bildung für Jugendliche an, darunter Workshops und Unterrichtsmaterialien. Sie betont die Bedeutung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Geld, insbesondere in Zeiten steigender Preise. Auch die App "Mein Budget - Ausgaben im Griff" wird als hilfreiches Werkzeug zur Budgetplanung empfohlen. Die Stiftung bietet zudem eine kostenlose und anonyme Schuldenberatung an, da Überschuldung, wie der SchuldnerAtlas von boniversum zeigt, weiterhin ein Problem in Deutschland darstellt.
Der SchuldnerAtlas von boniversum liefert detaillierte Informationen zur regionalen Verteilung der Überschuldung in Deutschland. Er zeigt auch die verschiedenen Ursachen für Überschuldung auf, darunter Arbeitslosigkeit, Niedrigeinkommen und unwirtschaftliche Haushaltsführung. Die Daten des SchuldnerAtlas werden auch im Schuldnerberatungsatlas des Statistischen Bundesamtes visualisiert, der eine interaktive Karte mit Standorten von Schuldnerberatungsstellen bietet.