27.11.2024
Frachtmaschinenabsturz Vilnius: Internationale Untersuchung läuft

Absturz einer DHL-Frachtmaschine bei Vilnius: Suche nach der Ursache

Nach dem Absturz einer für DHL operierenden Swift-Air-Boeing 737-400 in der Nähe des Flughafens Vilnius am Montagmorgen laufen die Untersuchungen auf Hochtouren. Die vierköpfige Besatzung, darunter ein Deutscher, überlebte den Absturz nicht unbeschadet: Ein Besatzungsmitglied verstarb, drei weitere wurden verletzt. Die Maschine war auf dem Weg von Leipzig nach Vilnius und stürzte kurz vor der Landung ab. Trümmerteile beschädigten ein Wohnhaus, glücklicherweise gab es am Boden keine weiteren Verletzten. (Tagesschau, 26.11.2024)

Ein zentraler Bestandteil der Ermittlungen ist die Analyse der geborgenen Flugschreiber (Flugdatenschreiber und Stimmenrekorder), die, da Litauen über keine eigene Auswertungskapazität verfügt, ins Ausland zu einem europäischen Partner geschickt werden. (ZEIT ONLINE, 27.11.2024) Die Auswertung der „Black Box“ wird voraussichtlich etwa einen Monat in Anspruch nehmen. (F.A.Z./dpa, 27.11.2024) Deutsche, spanische und US-amerikanische Experten unterstützen die litauischen Behörden bei der Ursachensuche. (Spiegel, 26.11.2024)

Die Absturzstelle ist weiträumig abgesperrt. Der litauische Polizeichef Arunas Paulauskas rechnet damit, die Untersuchungen vor Ort innerhalb weniger Tage abschließen zu können. (Stern, 27.11.2024) Die Ermittler prüfen verschiedene Szenarien, darunter einen technischen Defekt, Pilotenfehler und – obwohl es bisher keine Hinweise auf eine Explosion gibt – auch einen absichtlich herbeigeführten Absturz. (BILD, 26.11.2024; Spiegel, 26.11.2024) Ein Überlebender berichtete, es habe vor dem Aufprall keine Auffälligkeiten an Bord gegeben. Die Ermittlungen konzentrieren sich unter anderem darauf, ob die Maschine zu niedrig flog und ob es Probleme beim Anflug gab. Der Funkverkehr mit dem Tower legt nahe, dass die Piloten Schwierigkeiten hatten, den Leitstrahl des Instrumentenlandesystems zu finden. (Kölner Stadt-Anzeiger, 26.11.2024)

Litauens Präsident Gitanas Nauseda warnte vor Spekulationen über die Absturzursache. Die Möglichkeit eines Sabotageakts dürfe weder überbewertet noch unter den Tisch gekehrt werden. (Tagesspiegel, 26.11.2024)

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