Ein neues Ermittlerduo betritt die Bühne des Frankfurter Tatorts: Melika Foroutan und Edin Hasanović übernehmen die Rollen der Kommissare Maryam Azadi und Hamza Kulina. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, widmet sich das neue Team ausschließlich ungelösten Fällen aus der Vergangenheit – sogenannten „Cold Cases“. Dieser Fokus ist ein Novum im Tatort-Universum und verspricht eine spannende neue Richtung für den Frankfurter Krimi.
Die Dreharbeiten zum ersten Fall mit dem Arbeitstitel „Dunkelheit“ laufen bereits. Der Hessische Rundfunk (hr) hat bekannt gegeben, dass die Handlung auf einem realen Fall basiert, der vor Jahren ganz Hessen erschütterte: Wie die Hessenschau berichtet, erinnert der Fall an die Mordserie des Schwalbachers Manfred S., dessen Taten erst nach seinem Tod im Jahr 2014 ans Licht kamen. Im neuen Tatort steht jedoch nicht der Täter im Mittelpunkt, sondern die Opfer und ihre Angehörigen. Regisseur Stefan Schaller betont, dass es keine Verherrlichung von Serientätern geben soll, sondern eine kritische Auseinandersetzung mit dem Genre. Melika Foroutan unterstreicht die Wichtigkeit der Opferperspektive, besonders in Anbetracht der vielen Menschenleben, die weltweit in Anonymität verlöschen.
Die Charaktere der neuen Ermittler wurden in enger Zusammenarbeit mit den Schauspielern entwickelt. Maryam Azadi, gespielt von Melika Foroutan, ist eine studierte Psychologin, die sich mit Akribie durch Aktenberge arbeitet. Hamza Kulina, dargestellt von Edin Hasanović, ist der zurückhaltende, aber einfühlsame Großstadtbulle. Beide Figuren haben, wie die Schauspieler selbst, einen Migrationshintergrund. Laut Hessenschau feierte Foroutans Familie die Tatsache, dass ihre Figur wie sie einen iranischen Namen trägt, mit dem Ausruf: „Wir sind Tatort!“. Edin Hasanović beschreibt seinen Kommissar als „viel cooler als ich selbst“. Der Migrationshintergrund ist zwar präsent, steht aber nicht im Zentrum der Handlung.
Die FAZ berichtet, dass der erste Fall im Herbst 2025 ausgestrahlt werden soll. Die Dreharbeiten finden in Frankfurt und Umgebung statt, unter anderem im ehemaligen Telekom-Gebäude am Frankfurter Ostbahnhof, das im Film die „Abteilung für Altfälle“ beherbergt. Die Hessenschau beschreibt die Ausgangslage: Maryam Azadi leitet die Abteilung und ist bisher die einzige Mitarbeiterin. Die Versetzung von Hamza Kulina in den Keller der Polizeiwache, wo sich die Abteilung befindet, scheint nicht freiwillig erfolgt zu sein.
Die Produzenten und der hr versprechen ein „sympathisches“ Ermittlerteam, das einen Kontrast zu den oft genervten und streitenden Kommissaren anderer Tatorte bilden soll. Man habe sich sattgesehen an den üblichen Konflikten, so Produzent Jochen Laube laut Gala. Stattdessen sollen Menschlichkeit und Empathie im Vordergrund stehen. Die beiden Schauspieler beschreiben ihre Figuren als zugewandt und freundlich.
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