Im Gazastreifen hat die Hamas mit der Freilassung weiterer Geiseln begonnen. Wie die Süddeutsche Zeitung in ihrem Liveblog berichtet, wurde die israelische Soldatin Agam Berger, 20, an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben. Die Übergabe fand in Dschabalija statt und wurde im Fernsehen live übertragen. Bergers Familie verfolgte die Szenen mit Jubel. Nach offiziellen Angaben befindet sich Berger inzwischen wieder in Israel.
Wie die Süddeutsche Zeitung und das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) übereinstimmend melden, sollen am Donnerstag auch die Deutsch-Israelis Arbel Yehoud, 29, und Gadi Moses, 80, sowie fünf thailändische Arbeiter freikommen. Die Übergaben sollen in Chan Yunis im Süden des Gazastreifens sowie in Gaza-Stadt stattfinden. Nach der Freilassung sollen die Geiseln zunächst in ein israelisches Militärlager am Rande des Gazastreifens und von dort in Krankenhäuser in Israel gebracht werden. Im Gegenzug sollen 110 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden, darunter auch mindestens 30 wegen Mordes Verurteilte, sowie Frauen und Minderjährige, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Arbel Yehoud sollte eigentlich bereits am Wochenende freikommen, wie das ZDF und das RND berichten. Die Hamas habe jedoch stattdessen vier Soldatinnen freigelassen. Israel hatte daraufhin die Rückkehr von Vertriebenen in den Norden des Gazastreifens verzögert. Erst nach einer neuen Vereinbarung über die Freilassung Yehouds, die sich in der Gewalt des Palästinensischen Islamischen Dschihad befand, erlaubte Israel die Rückkehr. Wie das RND berichtet, wurde Yehoud am 7. Oktober 2023 zusammen mit ihrem Freund aus ihrem Haus im Kibbuz Nir Oz verschleppt. Ihr Bruder wurde bei dem Angriff getötet. Der Palästinensische Islamische Dschihad veröffentlichte in dieser Woche ein Video von Yehoud, in dem sie ihrer Familie versicherte, dass es ihr gut gehe, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Wie die Süddeutsche Zeitung in ihrem Liveblog berichtet, hält die Hamas noch 65 weitere Geiseln fest. Die am 19. Januar in Kraft getretene Waffenruhe sieht vor, dass in einer ersten Phase 33 Geiseln im Austausch für 1904 palästinensische Häftlinge freigelassen werden. Laut der Hamas sind acht dieser 33 Geiseln tot.
Quellen: