26.11.2024
Globales Plastikabkommen Verhandlungen in Busan
In Busan, Südkorea, ringt die Weltgemeinschaft um ein Abkommen gegen die zunehmende Plastikverschmutzung. Vertreter von 193 Staaten beraten über ein rechtlich verbindliches UN-Abkommen, das die Plastikkrise eindämmen soll, wie die Tagesschau berichtet (https://www.tagesschau.de/wissen/klima/un-plastik-gipfel-100.html). Die Verhandlungen sind der Höhepunkt jahrelanger Bemühungen der Vereinten Nationen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/un-kunststoffkonferenz-gelingt-ein-abkommen-gegen-plastikverschmutzung-110133661.html) berichtet, dass die Ausgangslage schwierig ist. Ein zentraler Streitpunkt ist die Frage, ob das Abkommen lediglich die Verbesserung der Abfallsammelsysteme und das Recycling fördern soll oder auch die Produktion von neuem Plastik regulieren soll. Derzeit werden weltweit jährlich rund 400 Millionen Tonnen Plastik produziert, von denen nur etwa zehn Prozent recycelt werden, so die Tagesschau. Die Weltbank schätzt, dass die Produktion bis 2040 auf 700 Millionen Tonnen steigen könnte. Experten wie Henning Wilts vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie betonen die Notwendigkeit, die Produktion von Einwegplastik zu reduzieren, wie die Tagesschau berichtet. Die sogenannte High-Ambition-Coalition, der auch die EU und Deutschland angehören, fordert eine Reduktion der Plastikproduktion. Demgegenüber steht die Gruppe der Like-Minded-Staaten, darunter wichtige Öl- und Gasförderländer wie Russland, Saudi-Arabien, Iran und China. Diese Länder befürworten ein Abkommen, das sich auf die Vermeidung von Plastikmüll in der Umwelt konzentriert, berichtet die Tagesschau. Ein weiterer Streitpunkt betrifft die Regulierung von Chemikalien in der Plastikproduktion. Derzeit werden rund 16.000 verschiedene Additive eingesetzt, von denen ein Drittel als gefährlich eingestuft wird. Die Meeresbiologin Melanie Bergmann vom Alfred-Wegener-Institut weist auf die Problematik der unbekannten Auswirkungen vieler Additive hin und betont die Schwierigkeiten beim Recycling aufgrund der Geheimhaltung der Zusammensetzung, wie das ZDF berichtet (https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/globales-plastikabkommen-in-sicht-100.html). Um einen Kompromiss zu ermöglichen, hat die Verhandlungsführung einen abgeschwächten Vertragsentwurf vorgelegt. Dieser enthält weniger verbindliche Verpflichtungen und klammert strittige Punkte wie die Reduktion der Plastikproduktion und ein umfassendes Verbot giftiger Chemikalien aus, so die Tagesschau. Stattdessen wird ein "nachhaltiges Management" der Plastikproduktion vorgeschlagen. Auch ein konkretes Zieldatum fehlt in dem Kompromissvorschlag. Das ZDF berichtet, dass Beobachter skeptisch sind, ob ein Durchbruch gelingt. Melanie Bergmann vom Alfred-Wegener-Institut befürchtet eine Verwässerung des Abkommens durch Lobbyinteressen, insbesondere aus Ländern mit starker fossiler Industrie. Henning Wilts vom Wuppertal Institut plädiert für eine "Plastiksteuer", um Alternativen attraktiver zu machen, bezweifelt aber, dass diese im Abkommen verankert wird. Laut OceanCare (https://www.oceancare.org/stories_and_news/weltgemeinschaft-ringt-um-wirksames-abkommen-gegen-plastikmuell/) belegen neue Forschungsergebnisse die dramatischen Folgen der Plastikverschmutzung für Meereslebewesen. Die Organisation fordert ein starkes Abkommen, das die Plastikproduktion begrenzt. Auch der WWF (https://www.wwf.de/themen-projekte/plastik/globales-abkommen) fordert verbindliche globale Regeln für den gesamten Lebenszyklus von Plastik und die finanzielle Unterstützung wirtschaftlich schwächerer Länder. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (https://www.bmuv.de/download/globales-un-abkommen-gegen-plastikmuell) unterstützt ein rechtsverbindliches Abkommen, das den gesamten Lebenszyklus von Plastikprodukten berücksichtigt. Quellen: - https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/un-kunststoffkonferenz-gelingt-ein-abkommen-gegen-plastikverschmutzung-110133661.html - https://www.tagesschau.de/wissen/klima/un-plastik-gipfel-100.html - https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/globales-plastikabkommen-in-sicht-100.html - https://www.wwf.de/themen-projekte/plastik/globales-abkommen - https://www.bmuv.de/download/globales-un-abkommen-gegen-plastikmuell - https://www.oceancare.org/stories_and_news/weltgemeinschaft-ringt-um-wirksames-abkommen-gegen-plastikmuell/ - https://www.ifbb-hannover.de/de/nachricht/un-abkommen-gegen-plastikmuell-vierte-und-vorletzte-verhandlungsrunde-endete-in-kanada.html
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