19.10.2024
Grausame Tierschutzverletzungen: Gericht verurteilt Mann nach Känguru-Todesschock

Tierquälerei: 71 tote Kängurus - Australier zu hoher Geldstrafe verurteilt

In Australien hat ein Gericht einen 65-jährigen Mann zu einer Geldstrafe von 80.000 Australischen Dollar (etwa 48.000 Euro) verurteilt, nachdem auf seinem Grundstück 71 tote Kängurus gefunden wurden. Die Entscheidung wurde am 20. August 2024 in Shepparton, nördlich von Melbourne, getroffen. Der Mann wurde schuldig gesprochen, für das Leid und den Tod der Östlichen Grauen Riesenkängurus verantwortlich zu sein, wie lokale Medien berichteten. Unter den verendeten Tieren befanden sich auch zwei Jungtiere.

Obwohl der Verurteilte eine Genehmigung zur Wildtierkontrolle besaß, gestand er ein, weitere Schützen engagiert zu haben, die bei der Tötung der Tiere unmenschliche Methoden anwendeten. Diese Praktiken stehen im Widerspruch zu den strengen Auflagen, die mit der Lizenz zum Töten von Kängurus verbunden sind, die in Australien erforderlich sind.

Hintergrund der Kängurujagd

In Australien vergeben die Behörden Lizenzen, um die hohe Känguru-Population in bestimmten Gebieten zu regulieren. Diese Lizenzen sind jedoch an strenge Auflagen gebunden, die sicherstellen sollen, dass die Tiere nicht unnötig leiden. Die Tierschutzgesetze in Australien verbieten jegliche Form von Tierquälerei, und die zuständigen Behörden nehmen Verstöße gegen diese Gesetze ernst. Die Naturschutzbehörde des Bundesstaates Victoria erklärte, dass Grausamkeit gegenüber einheimischen Wildtieren immer illegal und inakzeptabel sei.

Im Jahr 2021 entdeckten Tierschutzbeamte auf dem Grundstück des Verurteilten mehrere Haufen übereinandergestapelter toter Kängurus. Tierärzte stellten fest, dass viele der Tiere nicht sofort durch Schüsse getötet wurden, wie es gesetzlich vorgeschrieben ist. Stattdessen verendeten sie qualvoll. Ein besonders tragischer Fall betraf eines der beiden Joeys, die nach dem Tod ihrer Mutter an Hunger, Dehydrierung und Unterkühlung starben. Das andere Joey erstickte offenbar im Beutel seiner toten Mutter.

Die Rolle der Naturschutzbehörde

Die Chefin der Naturschutzbehörde, Kate Gavens, betonte, dass Inhaber von Genehmigungen zur Wildtierkontrolle dafür verantwortlich sind, die Anforderungen an den Tierschutz einzuhalten. Die Behörde hat klare Richtlinien, die sicherstellen sollen, dass Kängurus menschlich behandelt werden, und Verstöße werden rigoros verfolgt. Die Behörden haben die Verantwortung, sicherzustellen, dass die Tötung von Kängurus unter den vorgeschriebenen Bedingungen erfolgt, um unnötiges Leid zu vermeiden.

Östliche Graue Riesenkängurus

Die Östlichen Grauen Riesenkängurus, wissenschaftlich bekannt als Macropus giganteus, sind eine der Hauptarten der ikonischen Beuteltiere in Australien. Diese Kängurus leben im Osten und Südosten des Kontinents sowie auf der Insel Tasmanien. Sie sind bekannt für ihre Größe und ihre charakteristischen Merkmale, und sie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem Australiens.

Die Jagd auf Kängurus ist in Australien ein umstrittenes Thema. Viele Landwirte betrachten Kängurus als Plage, während Tierschützer die Praktiken der Jagd und Tötung dieser Tiere kritisieren. Die Diskussion über die Känguru-Population und die Methoden der Wildtierkontrolle ist ein komplexes Thema, das sowohl ökologische als auch ethische Überlegungen umfasst.

Fazit

Der Fall des 65-jährigen Mannes, der für die grausame Tötung von 71 Kängurus verantwortlich gemacht wurde, wirft wichtige Fragen über den Umgang mit Wildtieren in Australien auf. Die hohen Geldstrafen und die öffentliche Aufmerksamkeit auf solche Fälle könnten dazu beitragen, das Bewusstsein für den Tierschutz zu schärfen und die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften zu fördern. In einer Zeit, in der der Schutz der Tierwelt und die Wahrung ethischer Standards immer wichtiger werden, ist es entscheidend, dass die Gesetze zum Schutz von Wildtieren konsequent durchgesetzt werden.

Quellen: Zeit Online, Süddeutsche Zeitung, Rhein-Zeitung.

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