Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sieht für die Union nach der Bundestagswahl verschiedene Koalitionsmöglichkeiten. Wie die ZEIT am 5. Januar 2025 unter Berufung auf die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete, unterstrich Günther zwar den Erfolg der schwarz-grünen Landesregierung in Schleswig-Holstein ("CDU und Grüne regieren im Norden sehr erfolgreich zusammen, und das harmoniert und funktioniert auch in anderen Bundesländern ausgesprochen gut.“) und betonte, dass Schwarz-Grün im Norden „reibungslos“ funktioniere, lehne aber eine Festlegung auf diese Koalition als einzige Option für den Bund ab.
Für Günther ist es wichtig, die eigenen Stärken der CDU herauszustellen und die Positionen der Partei klar zu vermitteln. Er betonte die grundsätzliche Offenheit der Union für Koalitionen mit demokratischen Parteien, zu denen selbstverständlich auch die Grünen gehörten. Der Spiegel berichtete bereits am 30. September 2024, dass Günther eine positive Haltung gegenüber den Grünen vertritt und sie als verlässliche Koalitionspartner betrachtet. Er warnte davor, den Wahlkampf allein auf die Auseinandersetzung mit den Grünen zu fokussieren und plädierte für einen selbstbewussten Auftritt der Union.
Eine Zusammenarbeit mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) schloss Günther ausdrücklich aus. Er kritisierte die unklare Positionierung des BSW, vor allem in der Außen- und Verteidigungspolitik. Im Gegensatz dazu lobte er die klare Abgrenzung des CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz zur AfD. Merz zeige deutlich auf, wie die Union als demokratische Partei Deutschland voranbringen könne und nehme damit radikalen Parteien den Wind aus den Segeln, so Günther laut dpa.
Die WELT berichtete am 23. August 2024, Günther halte eine generelle Ablehnung von Schwarz-Grün für unglaubwürdig, angesichts des Erfolgs dieser Koalition in mehreren Bundesländern. Er unterstrich die Wichtigkeit des fortwährenden Dialogs zwischen allen demokratischen Parteien. Ähnlich äußerte er sich laut Merkur.de am 24. August 2024 und bekräftigte seine Offenheit für Gespräche mit allen demokratischen Kräften.
Die Tagesschau berichtete am 8. Dezember 2024 über Günthers Kritik an Söders ablehnender Haltung gegenüber Schwarz-Grün. Günther betonte die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit allen demokratischen Parteien und kritisierte Söders wiederholte Provokationen in dieser Frage.
Die taz kommentierte am 9. Dezember 2024 die Debatte um Schwarz-Grün und plädierte dafür, dass die CDU angesichts der Umfragewerte diese Option nicht ausschließen sollte. Die schwarz-grüne Koalition in Schleswig-Holstein wurde als positives Beispiel genannt. Das ZDF berichtete am 5. Oktober 2024 über die Offenheit von Franziska Brantner und Katrin Göring-Eckardt (Grüne) für eine Zusammenarbeit mit der Union im Bund und verwies ebenfalls auf die erfolgreichen schwarz-grünen Landesregierungen.