Wenige Tage vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg haben sich die Parteien zu möglichen Koalitionen positioniert. CDU-Spitzenkandidat Dennis Thering schloss eine Koalition mit den Grünen explizit aus, wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung des Hamburger Abendblatts und die Deutsche Presse-Agentur (dpa), berichtet. Thering betonte, die Grünen müssten nach der Wahl in die Opposition. Wie die dpa weiter meldete, hatte Thering zuvor keine eindeutigen Koalitionsaussagen getroffen, jedoch angedeutet, dass es mit der SPD größere inhaltliche Überschneidungen gebe als mit den Grünen.
Die Grünen-Spitzenkandidatin Katharina Fegebank reagierte auf Therings Aussage. Wie die Zeit wiedergibt, sagte sie: «Dieses Thema Grün-Schwarz, Schwarz-Grün – in Wahlkampfstuben der SPD spielt das möglicherweise eine Rolle – aber ich glaube, weder in der Stadt noch sonst irgendwo.» Sie kritisierte zudem Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) für dessen Spekulationen über mögliche Senatorenposten. Grünen-Chef Leon Alam interpretierte Therings Absage an die Grünen als Versuch, der SPD Avancen zu machen, so die Zeit. Er halte Rot-Schwarz für eine mögliche Konstellation.
Thering begründete seine Ablehnung einer Koalition mit den Grünen mit inhaltlichen Differenzen, insbesondere in der Migrations- und Wirtschaftspolitik. Wie die Mopo berichtet, warf er den Grünen vor, die Hauptschuld an den Problemen der letzten Jahre zu tragen. Er betonte, wer Rot-Grün verhindern wolle, müsse die CDU wählen.
Eine aktuelle INSA-Umfrage im Auftrag der Bild-Zeitung, über die n-tv berichtet, sieht die SPD mit 32 Prozent deutlich vorne, gefolgt von der CDU mit 17 Prozent und den Grünen mit 16 Prozent. Die Linke käme demnach auf 13 Prozent, die AfD auf 11 Prozent. FDP und BSW würden mit jeweils 3 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Sollte sich dieses Ergebnis bestätigen, wären rechnerisch sowohl Rot-Grün als auch Rot-Schwarz möglich. Wie die Mopo berichtet, hatte Tschentscher sich zuvor für eine Fortsetzung der Koalition mit den Grünen ausgesprochen, sich aber gleichzeitig einen Kräftezuwachs der SPD gewünscht.
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