Die Zahl der Pflegebedürftigen in stationären Hamburger Einrichtungen ist rückläufig. Wie die Zeit (Zeit Online, 04.12.2024) berichtet, lebten Mitte Dezember 2023 knapp 16.300 Menschen, die Leistungen der Pflegeversicherung bezogen, in Hamburger Pflegeheimen. Im Vergleich zu den Zahlen von vor zwei Jahren entspricht dies einem Rückgang von fünf Prozent. Es scheint, dass immer mehr Menschen die Pflege zu Hause bevorzugen. Auch der stern (stern.de, 04.12.2024) berichtete über diese Entwicklung und unterstrich den Wunsch vieler Pflegebedürftiger nach Versorgung in den eigenen vier Wänden.
Von den knapp 16.300 versorgten Personen wurden rund 14.400 vollstationär betreut. Hier zeigt sich der Rückgang mit sieben Prozent gegenüber 2021 noch deutlicher. Entgegengesetzt zu diesem Trend entwickelt sich die teilstationäre Pflege, also die Tagespflege, die einen Zuwachs verzeichnet. Die Anzahl der Tagespflegegäste stieg um elf Prozent auf fast 1.900 Personen. Diese Daten stammen vom Statistikamt Nord und wurden von der dpa (Zeit Online, 04.12.2024) veröffentlicht.
Die Verteilung der Pflegegrade in Hamburger Pflegeheimen stellt sich folgendermaßen dar: 22 Prozent der Bewohner waren in Pflegegrad 2 (erhebliche Beeinträchtigung der Selbstständigkeit) eingestuft, 36 Prozent in Pflegegrad 3 (schwere Beeinträchtigung), 28 Prozent in Pflegegrad 4 (schwerste Beeinträchtigung) und 12 Prozent in Pflegegrad 5 (schwerste Beeinträchtigung mit besonderem Bedarf an pflegerischer Versorgung).
Im Gegensatz zum Rückgang der Pflegeheimbewohner in Hamburg bleibt die Zahl in Schleswig-Holstein nahezu gleich. Der stern (stern.de, 04.12.2024) meldet, dass Mitte Dezember 2023 knapp 39.200 Personen in stationären Pflegeeinrichtungen in Schleswig-Holstein betreut wurden – fast die gleiche Anzahl wie im Jahr 2021. Auch hier ist ein deutlicher Anstieg in der Tagespflege (plus 18 Prozent) zu beobachten.
Gleichzeitig werden die Probleme des Pflegesektors, vor allem der Personalmangel, immer deutlicher. Der NDR (ndr.de, 03.12.2024) berichtet von fünf Schließungen von Pflegeheimen in Hamburg seit Beginn des Jahres und weiteren geplanten Schließungen für 2025. Als Hauptursache wird der Mangel an Fachkräften genannt. Der Hamburger Senat hat darauf reagiert und die Fachkraftquote angepasst, sodass die Anforderungen an die Anzahl der Fachkräfte nun von der Betreuungsqualität der jeweiligen Einrichtung abhängen.
Auch der Pflegebericht 2023 des Landkreises Harburg (Hamburger Abendblatt, 10.04.2024) zeigt die angespannte Lage im Pflegebereich. Obwohl die Anzahl der Pflegeplätze steigt, können Einrichtungen aufgrund des Personalmangels oft nicht voll belegt werden. Auch die häusliche Pflege gerät zunehmend an ihre Grenzen, da immer mehr Menschen pflegebedürftig werden.