19.10.2024
Haftstrafe für Überfütterung: Tierschutzfall in Neuseeland sorgt für Aufsehen
Nach Klage von Tierschützern: Hund überfüttert: Zwei Monate Haft für Neuseeländerin

Nach Klage von Tierschützern: Hund überfüttert: Zwei Monate Haft für Neuseeländerin

Auckland - Eine Neuseeländerin wurde zu einer zweimonatigen Haftstrafe verurteilt, nachdem Tierschützer gegen sie geklagt hatten, weil sie ihren Hund, Nuggi, überfüttert haben soll. Nuggi, ein Hund, der 2021 nach einer polizeilichen Hausdurchsuchung in die Obhut der renommierten Tierschutzorganisation SPCA (Society for the Prevention of Cruelty to Animals) genommen wurde, wog schließlich mehr als 53 Kilogramm. Dies führte zu schweren gesundheitlichen Komplikationen und letztlich zu seinem Tod.

Die Umstände der Überfütterung

Tierschützer berichteten, dass Nuggi in einem Zustand extremer Fettleibigkeit war, der es ihm nahezu unmöglich machte, sich zu bewegen. Der Hund war offensichtlich so übergewichtig, dass er auf den zehn Metern, die er vom Grundstück zum Auto zurücklegen musste, dreimal anhalten musste, um Luft zu schöpfen. Bei einer tiermedizinischen Untersuchung wurde festgestellt, dass Nuggi mit 53,7 Kilogramm einen kritischen Zustand erreicht hatte, der für einen Hund seiner Größe als extrem ungesund galt.

Die Reaktion der Tierschutzorganisation

Todd Westwood, Geschäftsführer der SPCA, äußerte sich schockiert über den Zustand von Nuggi. Er betonte, dass das Überfüttern von Tieren ebenso tragisch sei wie das Unterernähren. „Traurigerweise sehen wir täglich Tiere, die untergewichtig oder halb verhungert sind, aber es ist ebenso herzzerreißend, ein hilfloses Tier zu sehen, das stark überfüttert wurde“, erklärte Westwood.

Die gerichtlichen Konsequenzen

Die Angeklagte bekannte sich vor Gericht schuldig, die physischen und gesundheitlichen Bedürfnisse ihres Hundes nicht erfüllt zu haben. Sie hatte angegeben, Nuggi täglich acht bis zehn Stücke Hühnchen sowie Leckerli zu füttern, was zu seiner extremen Gewichtszunahme beitrug. Das Gericht stellte fest, dass ein verantwortungsvoller Hundebesitzer für eine angemessene Ernährung und ausreichende Bewegung sorgen muss, was hier offensichtlich nicht der Fall war.

Gesundheitliche Folgen für Nuggi

Trotz der Bemühungen der SPCA, Nuggi in den zwei Monaten, die er in ihrer Obhut war, zu helfen und ihm eine gesündere Lebensweise zu ermöglichen, gelang es nicht, sein Leben zu retten. Nuggi verlor 8,9 Kilogramm, was etwa 16,5 Prozent seines Körpergewichts entsprach, jedoch erlitt er letztendlich einen plötzlichen Tod aufgrund einer akuten Blutung, die durch einen geplatzten Tumor in seiner Leber verursacht wurde. Eine anschließende Autopsie ergab, dass auch andere gesundheitliche Probleme im Zusammenhang mit seinem Übergewicht vorlagen, darunter eine Lebererkrankung.

Folgen für die Angeklagte

Das Gericht entschied nicht nur über die Haftstrafe von zwei Monaten, sondern auch über zusätzliche Konsequenzen für die Hundehalterin. Sie wurde verurteilt, eine Geldstrafe von etwa 670 Euro zu zahlen und für zwölf Monate keine Hunde zu halten. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass sich solche Vorfälle nicht wiederholen und dass Tiere in Zukunft besser geschützt werden.

Die Bedeutung von Tierschutz

Dieser Fall hat in Neuseeland und darüber hinaus die Diskussion über Tierschutz und die Verantwortung von Haustierbesitzern neu entfacht. Es wird zunehmend klar, dass es nicht nur um die Versorgung eines Tieres mit Nahrung geht, sondern auch um die Sicherstellung seiner allgemeinen Gesundheit und seines Wohlbefindens. Der Fall von Nuggi zeigt, wie wichtig es ist, dass Tierhalter sich ihrer Verantwortung bewusst sind und die richtigen Entscheidungen für ihre Haustiere treffen.

Schlussfolgerung

Die Verurteilung der Neuseeländerin zu einer Haftstrafe aufgrund der Überfütterung ihres Hundes verdeutlicht die Notwendigkeit eines verantwortungsbewussten Umgangs mit Haustieren. Tierschutzorganisationen spielen hierbei eine entscheidende Rolle, indem sie Missstände aufdecken und rechtliche Schritte einleiten, um das Wohl von Tieren zu gewährleisten. Die Geschichte von Nuggi sollte als Mahnung dienen, dass Tiere nicht nur als Begleiter, sondern als Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen und Rechten betrachtet werden müssen.

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