Die deutsche Hafenwirtschaft steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die von hohen Kosten und sanierungsbedürftiger Infrastruktur bis hin zu bürokratischen Hürden und der Notwendigkeit einer umfassenden Transformation reichen. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/26/verband-hafenwirtschaft-steht-vor-grossen-herausforderungen) berichtet, warnte der Unternehmensverband Hafen Hamburg (UVHH) anlässlich seiner jährlichen Mitgliederversammlung vor den großen Herausforderungen, die auf die Branche zukommen. Der Verband vertritt rund 90 Unternehmen im Hamburger Hafen und sieht die Betriebe durch die aktuellen Bedingungen unter erheblichem Druck.
Ein zentraler Kritikpunkt des UVHH ist die schleppende Umsetzung von Infrastrukturprojekten. Als Beispiele nennt der Verband den Neubau der Köhlbrandbrücke und die Sanierung der Schieneninfrastruktur. UVHH-Präsident Ulfert Cornelius, zitiert in der Zeit und anderen Medien wie Stern (https://www.stern.de/gesellschaft/regional/hamburg-schleswig-holstein/schifffahrt--verband--hafenwirtschaft-steht-vor-grossen-herausforderungen-35259692.html) und Süddeutscher Zeitung (https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/schifffahrt-verband-hafenwirtschaft-steht-vor-grossen-herausforderungen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241126-930-299719), fordert ein schnelleres Vorgehen bei diesen Projekten. Darüber hinaus belastet die Bürokratie die Unternehmen. Die überbordenden administrativen Anforderungen erschweren die Geschäftstätigkeit und hemmen die Entwicklung der Hafenwirtschaft.
Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Agenda des UVHH ist die Reform der Einfuhrumsatzsteuer. Der Verband kritisiert, dass Deutschland die Möglichkeiten des EU-Rechts zur vereinfachten Erhebung der Steuer nicht ausreichend nutzt. Dies führe dazu, dass Waren für den deutschen Markt über andere EU-Häfen wie Antwerpen oder Rotterdam importiert werden, was den deutschen Häfen Umsätze entzieht. Derzeit liegt der Einfuhrumsatzsteuersatz bei 19 Prozent, ermäßigt bei 7 Prozent.
Die Probleme der Hamburger Hafenwirtschaft sind kein Einzelfall. Wie die Süddeutsche Zeitung (https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/schifffahrt-haefen-im-norden-stehen-vor-grossen-herausforderungen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240229-99-172159) berichtet, stehen auch die anderen norddeutschen Häfen vor großen Herausforderungen. Bei einem Treffen der Verantwortlichen der Küstenländer Bremen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein wurden die drängendsten Probleme diskutiert. Neben der Infrastruktur und der Energiewende spielt auch die bundesweite Zusammenarbeit eine entscheidende Rolle für die Zukunft der Häfen. Die Nationale Hafenstrategie, die vom Bund erarbeitet wurde, soll die Zusammenarbeit der deutschen Hafenstandorte fördern und optimieren.
Auf der Welthafenkonferenz in Hamburg wurde deutlich, dass die Energiewende eine zentrale Rolle für die Zukunft der Häfen spielt. Logistik Heute (https://logistik-heute.de/news/welthafenkonferenz-energiewende-wichtiger-als-wettbewerb-der-haefen-160281.html) berichtet, dass der Präsident des Welthafenverbands IAPH, Jens Meier, die Bedeutung der Zusammenarbeit der Häfen bei der Dekarbonisierung betonte. Gleichzeitig bleibt der Wettbewerb zwischen den Häfen hart. Der Hamburger Hafen hat in den vergangenen Jahren Marktanteile an andere europäische Häfen verloren, wie die Welt (https://www.welt.de/regionales/hamburg/article253908154/Welthafenkongress-Fuer-drei-Tage-ist-Hamburg-die-Hauptstadt-der-Hafenwirtschaft.html) berichtet. Die zunehmende Größe der Containerschiffe und die Notwendigkeit von Investitionen in die Infrastruktur verstärken diesen Wettbewerb zusätzlich.
Die Herausforderungen, vor denen die deutsche Hafenwirtschaft steht, erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen den Häfen, den Ländern und dem Bund. Die Nationale Hafenstrategie soll hier einen wichtigen Beitrag leisten. Es bleibt abzuwarten, ob die geplanten Maßnahmen ausreichen, um die deutsche Hafenwirtschaft zukunftsfähig zu gestalten und im internationalen Wettbewerb zu stärken.